Unternehmungskooperation impliziert – im Unterschied zur Unternehmungskonzentration – die Wahrung der rechtlichen und in gewisser Weise auch der wirtschaftlichen Selbständigkeit der Akteure; deshalb auch die Rede von Unternehmungen. Der Unternehmensbegriff schließt hingegen die vollständige Aufgabe dieser wirtschaftlichen Selbstständigkeit und die vollständige Einordnung in die hierarchische Organisation, beispielsweise im Zuge der Akquisition und Konzernbildung, nicht aus.

Im Unterschied zum Begriff des Unternehmungsnetzwerks (Netzwerk) betont der Begriff der Unternehmungskooperation weniger das komplexe Beziehungsgeflecht, sondern lässt explizit auch die (dyadische) Kooperation von nur zwei Unternehmungen (z.B. in Form einer strategischen Allianz) zu. Darüber hinaus stellt er explizit auf Kooperation ab, vernachlässigt darüber u.U. das Moment des Wettbewerbs, das bei der Organisationsform des Netzwerks mitzudenken ist und beispielsweise durch die Strategie des Dual Sourcing (Beschaffungsstrategie) bewusst gestaltet wird.

Häufig wird eine horizontale von einer vertikalen Unternehmungskooperation unterschieden. Letztere ist beispielsweise im Zusammenhang mit der beim Supply Chain Management erforderlichen Kooperation entlang der Wertschöpfungskette zu finden. In der Automobilindustrie sind daran auf der Angebotsseite neben den Herstellern die System-, Komponenten- und Teilelieferanten (Beschaffungsstrategie) beteiligt; auf der Nachfrageseite sind es selbständige Vertragshändler oder herstellereigene Niederlassungen. Von einer horizontalen Unternehmungskooperation spricht man immer dann, wenn es wie beispielsweise in der Automobilindustrie zur Kooperation von im Wettbewerb befindlichen Herstellern bei der Entwicklung gemeinsamer Plattformen kommt und die sich ggf. anschließende Koproduktion von Fahrzeugen in gemeinsamen Fertigungsstätten erfolgt. Zudem finden sich in dieser Industrie horizontale Kooperationen auch zwischen Lieferanten derselben Wertschöpfungsstufe. Diese betreiben die Netzwerkbildung oft mit dem Ziel der Entwicklung zum (virtuellen) Systemlieferanten. Eine Produktion im Netzwerk kombiniert typischer Weise beide Formen der Unternehmungskooperation. Weil sie zudem komplexere als bloß dyadische Beziehungsformen annimmt sowie nicht nur durch Kooperation sondern immer auch durch einen wie auch immer inszenierten oder domestizierten Wettbewerb gekennzeichnet ist, wird hier der Begriff des Unternehmungsnetzwerks dem der Unternehmungskooperation vorgezogen.

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