OBS Studio ist eine freie Software, die unter der GPLv2-Lizenz veröffentlicht worden ist. Der Download ist daher kostenlos und auch die Angabe von personenbezogenen Daten ist nicht erforderlich. Es ist ratsam die Software über die Seite des OBS-Project zu beziehen. So gehen Sie sicher, dass Sie nicht die Mal- oder Adware Dritte herunterladen und die Software zu den Konditionen des Anbieters beziehen.

Download und Installation

  1. Gehen Sie auf die Seite https://obsproject.com/
  2. Klicken sie auf die entsprechende Schaltfläche für Windows, MacOS oder Linux.
  3. Speichern Sie die Datei, führen Sie diese aus und folgen den Anweisungen des Installations-Setup.
  4. Tipp: Mit dem Klick auf die Schaltfläche Ihres Betriebssystems werden Sie auf eine Seite von OBS geleitet, auf der Sie einen Quickstart-Guide, das hilfreiche Forum oder auch allgemeine Hilfe finden.

Einrichten und Starten einer Aufnahme (Windows)

Die weiteren Schritte sind mit dem Windows 10 (64 Bit) durchgeführt und bieten Hilfestellung für dieses Betriebssystem und eine schnell eingerichtete und durchgeführte Aufnahme des Bildschirms. Für weiterreichende Hinweise und Tipps sowie Hilfestellung für andere Betriebssysteme empfehlen wir die Webseite des OBS Projects (englisch).

Autokonfigurationsassisstent

Beim erstmaligen öffnen von OBS Studio öffnet sich eine Einstiegshilfe mit dem umständlichen Namen "Autokonfigurationsassistent". Dieser hilft Schritt für Schritt bei der Einrichtung der wichtigsten Einstellungen und stimmt diese auf Ihre Hardware ab. Klicken Sie dafür im ersten Dialogfesnter auf das zweite Kästchen "Für Aufnahmen optimieren." Alle weiteren Einstellungen müssen Sie in der Regel nicht ändern.

Tipp

Die meisten Bildschirme haben standardmäßig eine Bildwiederholungsrate von 30 Hertz (Hz) bzw. Bildern pro Sekunde (Frames Per Second → FPS). Die doppelte Geschwindigkeit mit 60 FPS ist nützlich, wenn die Aufnahme in der Nachbearbeitung verlangsamt wird (Zeitlupe). Ist die Frequenz zu gering ruckelt das Bild (zur Einordnung: Kino hat einen Standard von 24 FPS).

Einrichten einer Bildquelle

Die Oberfläche von OBS Studio ist einfach gehalten - Sie können die Oberfläche aber individuell anpassen und Sie haben eine enorme Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten, die Sie für eine einfach Aufnahme aber ruhig außer acht lassen können.

Für die reine Bildschirmaufnahme fehlt an dieser Stelle lediglich eine Bildquelle. Diese können Sie über das Fenster "Quellen" auswählen. Klicken Sie auf + und wählen sie die Option "Bildschirmaufnahme"; Sie können diese noch benennen und erstellen sie mit einem Klick auf OK. Ihr Bildschirm wird automatisch erkannt und das Bild im nächsten Fenster als Vorschau angezeigt. Bei zwei Bildschirmen, können Sie hier den gewünschten auswählen.

Keine Bildanzeige bei Windows 10

Leider klappt es nicht immer mit der unkomplizierten Anzeige und Aufnahme des Bildschirms in OBS. Haben Sie an dieser Stelle kein Vorschaubild und sehen ihre Bildschirm auch nicht im Aufnahmefenster der Hauptansicht, kann das aber schnell behoben werden:

Geben sie im Start-Menü von Windows "Grafikeinstellungen" ein und fügen Sie hier via "durchsuchen" mit ein paar Klicks durch ihre Ordnerstruktur (.../obs-studio/bin/64bit/obs64.exe) OBS Studio als Anwendung hinzu. Via Optionen können Sie nun auf "Stromsparmodus" stellen und die Einstellung speichern.

Wenn Sie OBS Studio jetzt neu starten, sollte das Problem behoben sein und ihr Bildschirm wir bei der Quellen-Auswahl "Bildschirmaufnahme" angezeigt.

Einrichten weiterer Bildquellen

Für eine gleichzeitige Aufnahme einer weiteren Bildquelle (z.B. einer WebCam) kann diese ebenfalls im Fenster "Quellen" unter "Videoaufnahmegerät" ausgewählt werden; eine WebCam wird hier in der Regel automatisch erkannt und das Bild im Vorschaufenster angezeigt. Die verschiedenen Videofenster der Quellen (z.B. "Bildschirmaufnahme" und "Videoaufnahmegerät") können individuell in Größe und Position angepasst werden.

Überlegen Sie sich genau, wie sie weitere Bildquellen positionieren wollen und vor allem können. Die verschiedenen Bildquellen sind vor der Aufnahme zwar noch als Fenster in Größe und Position beweglich. Im fertigen Video sind die verschiedenen Ebenen aber zu einer zusammengefügt. Nachträglich können Sie die aufgenommene Bildkomposition nicht mehr verändern.

Verschiedene Bildquellen können Sie auch in der Nachbearbeitung mit einer Software wie Camtasia oder DaVinci Resolve zusammenstellen. Das bedeutet zwar einen Arbeitsschritt mehr, aber Sie können sich während der Aufnahme ganz auf Ihren Text und beispielsweise die Steuerung einer Präsentation konzentrieren.

Einrichten des Mikrofons

Ihr Mikrofon bzw. Headset ist in der Regel schon automatisch als Tonquelle ausgewählt worden. (Dies erkennen Sie an der mittigen Anzeige mit dem Titel "Mikrofon/AUX-Audio" und deren Ausschlag.) Falls das nicht der Fall ist, können Sie das über Einstellungen→Audio→Mikrofon/AUX-Audio auch manuell machen. Im Drop-Down werden Ihnen alle angeschlossenen Geräte angezeigt; wählen sie es aus.

Aufnahme starten

Nun können sie die Bildschirmaufnahme mit einem Klick auf "Aufnahme starten" beginnen.

Fehler beim Start der Aufnahme

Kommt es zu einer Fehlermeldung, in der Sie aufgefordert werden die Aktualität ihres Grafiktreibers zu überprüfen, hängt das mit der voreingestellten Hardware-Kodierung zusammen. Sie können also entweder ihre Grafiktreiber aktualiseren und es erneut versuchen oder auf die Software-Kodierung umstellen (Einstellungen→Ausgabe→Aufnahme→Kodierer: im Drop-Down "Software (x264)" auswählen.

Speichern und Exportieren der Video-Datei

Speichern

Um die Aufnahme zu beenden und zu speichern, reicht ein Klick auf "Aufnahme stoppen" (gleiche Schaltfläche wie "Aufnahme starten" im rechten unteren Bereich der Oberfläche). Die fertige Video-Datei wir im MKV-Format im Video-Ordner von Windows abgelegt. Den Ordner und die Datei können Sie sich mit einem Klick auf Datei→Videoaufnahme anzeigen lassen. Die Datei wird automatisch mit einem Zeitstempel mit Datum und Uhrzeit benannt.

Den Ordner für die Ausgabe der Video-Datei können Sie in den Ausgabe-Einstellungen (Einstellungen→Ausgabe→Aufnahme→Aufnahmepfad) ändern. Hier können Sie auch das Aufnahmeformat ändern.

Exportieren

Das Exportieren der Video-Datei bzw. das Transkodieren in ein abgeschlossenes Format wie (empfohlen) MP4 heißt bei OBS remuxen und geht über das Datei-Menü in der oberen linken Ecke der Oberfläche. In dem "Aufnahme remuxen"-Fenster müssen Sie noch die Aufnahme (MKV) und daneben den gewünschten Ziepfad wählen.

Zielformat

Das voreingestellte Remux-Format MP4 sollte auch das Zielformat Ihrer Videoaufnahme sein. Denn dieses Format wird von allen bekannten Videobearbeitungs- oder Wiedergabeprogrammen erkannt.

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