Wie häufig ist Aufschieben? Bei Umfragen in den USA geben 40% aller Befragten an, daß ihnen wegen ihres Aufschiebens schon einmal Nachteile entstanden sind, 25% leiden unter wiederkehrendem Aufschieben, dem sie hilflos gegenüberstehen. Bei Studierenden schätzt man, daß 70% aufschieben, unter denen ebenfalls 25% chronische harte Aufschieber sind. Was weiß man über Aufschieber? Allgemein: Aufschieber kommen häufig zu spät, sind unvorbereitet, schlecht organisiert und haben schlechte Beziehungen zu Arbeitskollegen. Sie verbringen zu viel Zeit mit Projekten, die ohnehin scheitern. Sie behindern sich selbst, vermeiden es, sich Rechenschaft über ihren Arbeitsstil zu geben und versuchen statt dessen, ihr Image zu pflegen. Sie werten Kollegen, die auch Aufschieber sind, schroff ab. Studierende: Sie schieben am häufigsten die Anfertigung schriftlicher Arbeiten und die Vorbereitung auf Prüfungen vor sich her. Ihr Aufschieben ruft Angst hervor und wirkt sich auf ihre Lebensqualität und auf ihre Noten negativ aus. Welche Mechanismen kennzeichnen das Aufschieben? Geringe Impulskontrolle und Unachtsamkeit; schlechtes Zeitmanagement; Unterschätzung der Notwendigkeit, in Übereinstimmung mit wichtigen eigenen Zielen und der eigenen Motivation zu sein. Wie erklärt man das Aufschieben? - Als erlernte schlechte Gewohnheit, die durch Belohnungen verstärkt worden ist, insbesondere durch kurzfristige Spannungserleichterung;
- Als Symptom einer tiefer liegenden konfliktbedingten neurotischen Störung;
- Als dauerhaftes Merkmal der Persönlichkeit oder von Persönlichkeitsstörungen.
- In diesem Buch: Als mißlingender Versuch, sich selbst vor noch Schlimmerem zu schützen.
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