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Schreibprobleme hängen mit unzureichenden handwerklichen Kenntnissen zusammen oder sind Arbeitsstörungen, die beim Planen und Durchführen schriftlicher Arbeiten auftreten. Sie können auf das Vorbereiten und Verfassen wissenschaftlicher Texte beschränkt sein oder beziehen sich auf aufs Schreiben ganz allgemein. Eine Arbeitsstörung erkennt man daran, dass als notwendig erkannte und akzeptierte Arbeiten, nicht planvoll, konzentriert, ohne Unlustgefühle oder psychosomatische Nebenerscheinungen in angemessener Zeit bewältigt werden können.
Schreibprobleme und Schreibstörungen äußern sich beispielsweise so:
- Angstgefühle treten auf, wenn man mit dem Schreiben beginnen möchte: die Angst vor dem leeren Blatt oder Bildschirm.
- Anfälle von Unkonzentriertheit, Gedankenflucht, wenn man mit dem Niederschreiben von Gedanken beginnen möchte.
- Der Text bleibt eine Ansammlung von Zitaten und Paraphrasierungen, eigene Gedanken werden nicht ausgedrückt.
- Der Text wird immer wieder neu begonnen mit der Folge nie über die ersten Seiten hinweg zu kommen.
- Das lange Aufschieben von Schreibvorhaben, bis man den Text nur noch in Marathonsitzungen erstellen kann, ohne die Möglichkeit, den Text noch einmal kritisch überarbeiten zu können.
- Die regelmäßige Verkürzung der vorgesehen Arbeitszeit durch ausgedehnte Vermeidungsverhalten oder Ersatzhandlungen. Beliebt, ist die Wohnung aufzuräumen, statt Ordnung in die Gedanken zu bringen.
- Den Abgabetermin verstreichen lassen, ohne konsequent begonnen zu haben, und sich mit Selbstvorwürfen für den Mißerfolg strafen.
- Texte niemanden zu lesen geben und fertige Arbeiten nicht abgeben, aus Angst, sie könnten nicht bestehen und man würde seine Inkompetenz beweisen.
- Fertige Hausarbeiten nicht abgeben können (aus Angst und Scham).
- Das Verfassen von Texten ist von extremen Stimmungsschwankungen begleitet (Wechsel von Angst und Euphorie).
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Schreibstörungen haben verschiedene Ursachen. An der Universitäten entwickeln sie sich am häufigsten aus mangelnden Kenntnissen der Arbeitstechniken und der Anforderungen. Viele Lehrende setzen Schreibkompetenzen voraus, und viele Studierenden akzeptieren diese Erwartung. Jeder weiß zwar, dass sich wissenschaftliche Texte irgendwie von Essays und Aufsätzen der Schulzeit unterscheiden, aber sehr viele wissen nicht, worin diese Unterschiede bestehen. Viele glauben sich zudem mit ihren Unsicherheiten und Schwierigkeiten allein, sie sprechen mit niemanden darüber und versuchen sich als Autodidakten. Manchmal klappt es, bei vielen bleibt die Unkenntnis über Merkmale des wissenschaftlichen Schreibens bestehen. Fortgesetzte Verunsicherung demotiviert auf Dauer, und Lustlosigkeit behindert eine aktive und zielgerichtete Problembewältigung: Ein Teufelskreis beginnt, und das Schreiben von Hausarbeiten wird zu einem Problem, auch bei Leuten, die ansonsten gern schreiben oder geschrieben haben. In der Folge wird das Schreiben vermieden. Es setzt sich die Meinung fest, dass man Schreiben nicht kann, man versucht es, auf ein Minimum zu reduzieren. Man hat Angst vor dem Schreiben, im Vorgriff auf die unangenehmen Stunden, die einem bevorstehen, in Erwartung der Angst vor dem Scheitern etc. Es gibt auch Gründe, die weniger mit den Arbeitsbedingungen und den mangelndem Austausch über Arbeitstechniken zu tun haben, sondern mehr mit den inneren Bedingungen: Bei intellektuellen Tätigkeiten, besonders bei kreativen Aufgaben, kann es immer zu Verstimmungen und Gefühlen von Leere kommen. Geringe Frustrationstoleranz solchen Stimmungsschwankungen gegenüber kann das Schreiben zu einer psychisch belastenden und in der Folge vermiedenen Tätigkeit werden lassen. Geringe Schreibpraxis bedeutet mangelnde Übung und in der Folge treten Kompetenzdefizite zusätzlich auf. Alle Arbeits-, Leistungs- oder eben Schreibprobleme können durch die verschiedensten inneren Konflikte ausgelöst werden. Unter der Bedingung persönlicher Unsicherheit kommt es auch vor, dass fehlende Studientechniken nicht als Ursache von Studienproblemen erkannt, sondern ausschließlich als persönliches Defizit und Versagen empfunden werden. Menschen, die unter starken Selbstzweifeln leiden, fällt das Erarbeiten von Texten oft sehr schwer. Jede Studienaufgabe, ob ein Text verstanden wird und besonders die eigenen Gedanken drohen zum Prüfstein der eigenen Fähigkeiten und des Selbstwertes zu werden. Studieren wird so zur unangenehme oder gar ängstigenden Tätigkeit. Menschen, die unter dem inneren Zwang stehen, Grandioses leisten zu müssen, haben oft große Probleme damit ihre Gedanken, Arbeitsergebnisse anderen zu präsentieren. Auch Sie können nicht ertragen, dass sie (noch) nicht Ihrem Selbstideal entsprechen. Nicht nur Angst vor Mißerfolg, auch Angst vor Erfolg kann dazu führen, dass Menschen in einem Leistungsbereich versagen. Verschiedenste psychische Konflikte haben Auswirkungen auf Arbeitsvermögen, Fertigkeiten und die Fähigkeit gesteckte Ziele erreichen zu können
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