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Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den Themen:

  • Recherchemethoden
  • Wo recherchieren?
  • Literaturformen
  • Dokumentation der Recherche
  • Auswahl und Anordnung des Materials

    Inhalt

    Am Anfang jeder Auseinandersetzung mit einem wissenschaftlichen Problem steht die Recherche und Sichtung relevanter Literatur. Für eine erste Einordnung Ihrer Fragestellung empfehlen wir den Blick in Hand- und Lehrbücher sowie Fachlexika. Dort finden Sie Hinweise auf die einschlägigen Fachbegriffe, Konzepte und Standardliteratur, die bei der anschließenden Recherche hilfreich sein können.

    Recherchemethoden
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    methode
    methode

    Zur Literaturrecherche bieten sich vor allem zwei Möglichkeiten an:

    1. Schlagwortsuche: Sammeln Sie alle relevanten Schlagworte zu Ihrem Themen und suchen Sie dann in Bibliotheksportalen, Datenbanken und Suchmaschinen nach Literatur, die diese Schlagworte enthält. Wenn Sie die Schlagworte gut und umfassend wählen, können Sie so die gesamte Literatur zu einem Thema finden. Sie müssen dabei aber beachten, dass diese Recherchetechnik sehr zeitintensiv sein kann.
    2. Schneeballsystem: Orientieren Sie sich an den Vorarbeiten anderer Autor:innen, indem Sie die Literaturverzeichnisse aktueller Publikationen zu Ihrem Thema durchsehen. Dazu eignen sich vor allem Aufsätze in Fachzeitschriften, aber auch Handbücher und Lexika gut. Dort finden Sie in der Regel schnell weitere relevante Literatur zu Ihrem Thema. Gleichzeitig verlassen Sie sich dabei aber auf die Auswahl anderer Autor:innen und laufen evtl. Gefahr, für Ihre Arbeit wichtige Werke zu übersehen.

    Die besten Rechercheergebnisse erzielen Sie in der Regel, wenn Sie beide Recherchemethoden kombinieren und sich sowohl an den Literaturverzeichnissen anderer Publikationen orientieren als auch selbst nach wichtigen Schlagworten suchen.

    Info
    titleTipp

    Durch die Lektüre einiger aktueller Publikationen (z.B. Artikel in Fachzeitschriften) stößt man schnell auf die Klassiker und Basis-Texte zum Thema. 

    Schrecken Sie außerdem nicht vor englischsprachigen Texten zurück – diese sind in der Regel sehr gut strukturiert und gut verständlich.


    Wo recherchieren?
    Anker
    wo
    wo

    Wenn Sie mit Ihren Dozierenden das Thema des Referats oder der Hausarbeit abklären, werden sie Ihnen üblicherweise Einstiegsliteratur nennen. Davon ausgehend müssen Sie sich weitere Literatur beschaffen. Dafür können Sie z.B. folgende Möglichkeiten nutzen:


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    titleBibliothekskataloge




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    titleDatenbanken
    • Communication Source
    • Lexis-Nexis
    • wiso
    • JSTOR
    • Web of Science
    • SSOAR

    Steuern Sie die Datenbanken am besten über das Datenbank-Infosystem der FU Berlin an.



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    titleAndere Seiten
    • Google Scholar
    • wissenschaftliche Blogs
    • Websites von Instituten oder Forschungsprojekten



    Info
    titleTipp
    Um auf lizenzierte Medien über Primo zuzugreifen, müssen Sie im Campusnetz der Freien Universität eingeloggt sein. Dies geschieht automatisch, wenn Sie sich auf dem Campus befinden und mit dem WLAN-Netz eduroam verbunden sind. Um lizenzierte Medien von zu Hause aus einzusehen, müssen Sie sich über den VPN-Client mit dem Campusnetz verbinden. Hier finden Sie ein detaillierte Anleitung dazu: https://www.zedat.fu-berlin.de/VPN.

    Die Suche nach relevanter Literatur ist eng an Ihre Forschungsfrage geknüpft: Je präziser und klarer Ihr Ziel ist, desto leichter werden Sie geeignete Quellen finden. Die Eingrenzung eines Themengebiets und die Fokussierung auf ein konkretes Forschungsproblem ermöglicht die Bestimmung von Suchbegriffen. Diese sollten so formuliert werden, dass Sie möglichst effizient die relevante Literatur zu Ihrem Thema finden.

    Zu unspezifische Suchbegriffe produzieren zu viele Treffer, die kaum zur Beantwortung der Frage beitragen. Zu eng definierte Suchbegriffe führen dazu, dass Sie zu wenige Treffer erzielen oder, dass Sie relevante Quellen möglicherweise nicht erfassen. Verwenden Sie mehrere Suchbegriffe und kombinieren Sie diese durch logische Operatoren wie UND, ODER oder NICHT oder der Phrasensuche, indem Sie „Anführungsstriche“ benutzen. Auch Platzhalter wie ? und * sind hilfreich (hierzu bietet fast jede Datenbank Hilfeseiten an). Kontrollieren Sie verschiedene grammatikalische Formen und achten Sie darauf, dass Sie gebräuchliche Suchbegriffe wählen. Verwenden Sie auch die englischen Fachbegriffe.

    Die Literaturrecherche ist ein zirkulärer Prozess. Das heißt, Sie müssen Ihre Suchbegriffe im Laufe der Recherche immer wieder anpassen und präzisieren. Die gefundenen Quellen werden Ihnen dabei helfen, Ihr Themengebiet noch besser einzugrenzen und Ihr Forschungsziel genauer zu formulieren. Nach Durchsicht und Lektüre der Fundstellen werden Sie Recherchelücken feststellen und schließen können. Nehmen Sie sich deshalb genug Zeit für diesen Arbeitsschritt.

    Literaturformen
    Anker
    literatur
    literatur

    Nicht alle Quellen sind für die Bearbeitung einer Forschungsfrage geeignet. Zur Argumentation und Aufarbeitung des Forschungsstands sollte immer wissenschaftliche Literatur herangezogen werden.

    Bei allen Quellentypen sollten Sie die Qualität kritisch prüfen. Deren Wissenschaftlichkeit können Sie anhand verschiedener Kriterien beurteilen. Die Autor:innen der Quelle sind ein erster Anhaltspunkt für Qualität: Sind sie ausgewiesene Expert:innen auf dem Gebiet? Arbeiten sie an einer wissenschaftlichen Institution? Wird die Quelle von anderen Autor:innen zitiert? 

    Die besten Anhaltspunkte für die Bewertung einer Quelle liefert sie jedoch selbst: Sind die einzelnen Denkschritte und Argumente durch andere Quellen belegt? Werden die zentralen Begriffe definiert? Verfügt der Text über ein Literaturverzeichnis? Wurde die relevante Forschung aufgearbeitet und diskutiert? Wurden die präsentierten Daten systematisch erhoben und ist das Vorgehen transparent? Und bei welchem Verlag, in welcher Zeitschrift, auf welcher Internetseite wurde der Text publiziert?

    Bei der Recherche werden Ihnen verschiedenen Literaturformen begegnen. Die geläufigsten wissenschaftlichen Literaturformen sind dabei:

    LiteraturformErklärungBeispiel
    MonografieEin Buch, das von einem:einer oder mehreren Autor:innen verfasst wurde. Es handelt sich um eine selbstständige und in sich abgeschlossene Veröffentlichung.Hallin, D. C., & Mancini, P. (2004). Comparing media systems: Three models of media and politics. Cambridge University Press.

    Sammelband

    (auch Herausgeber:innenband)

    In einem Sammelband sind verschiedene Beiträge zu einem Themenschwerpunkt gesammelt veröffentlicht. Als Teil einer umfassenderen Publikationsform (dem Sammelband) handelt es sich um unselbstständige Beiträge.

    Die einzelnen Kapitel eines Sammelbandes sind von unterschiedlichen Autor:innen verfasst. Die Herausgeber:innen eines Sammelbandes bündeln diese Kapitel und veröffentlichen sie in Form eines Sammelbandes.

    Donges, P., & Jarren, O. (2014). Mediatization of political organizations: Changing parties and interest groups? In F. Esser & J. Strömbäck (Hrsg.), Mediatization of politics: Understanding the transformation of Western democracies (S. 181-199). Palgrave Macmillan.
    Artikel in einer FachzeitschriftIn wissenschaftlichen Fachzeitschriften finden sich aktuelle Studien und Forschungsergebnisse. Die Beiträge durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren, das heißt, sie werden von anderen Wissenschaftler:innen vor der Veröffentlichung begutachtet. So wird die Qualität der Artikel sichergestellt, weshalb sie sich gut als Quelle für Haus- und Abschlussarbeiten eignen.Keller, T. R., & Klinger, U. (2019). Social bots in election campaigns: Theoretical, empirical,
    and methodological implications. Political Communication, 36(1), 171-189.
    https://doi.org/10.1080/10584609.2018.1526238
    LexikonFachlexika sind Nachschlagewerke, die kurze Einführungen und Erklärungen zu verschiedenen Themen und Begriffen bieten. Einzelne Lexikoneinträge werden häufig von jeweils unterschiedlichen, auf dem Gebiet des Stichworts kompetenten Wissenschaftler:innen verfasst.

    Bentele, G., Brosius, H.-B., & Jarren, O. (Hrsg.). (2013). Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft (2. Aufl.). Springer VS.

    HandbuchHandbücher stellen einen systematischen Überblick eines Themenbereichs dar. Vielfach werden einzelne Kapitel von je unterschiedlichen Autor:innen beigesteuert.

    Fröhlich, R., Szyszka, P., & Bentele, G. (2015). Handbuch der Public Relations: Wissenschaftliche Grundlagen und berufliches Handeln. Mit Lexikon (3. Aufl.). Springer VS.

    Statistiken und ZahlensammlungenHier finden Sie Zahlen zu kommunikationswissenschaftlichen Fragestellungen (z.B. zur Mediennutzung, der Auflage von Zeitungen,...).

    Bei den folgenden Literaturformen müssen Sie ganz besonders aufmerksam sein und die Quellen auf Ihre Wissenschaftlichkeit, die Autor:innen bzw. Herausgeber:innen und die angewandte Methodik überprüfen. Die akademische Qualität wird hier weder durch wissenschaftlich besetzte Herausgebergremien noch durch anonyme Begutachtungsverfahren ("peer review") verbürgt:

    • Vortragsmanuskripte
    • Working Papers
    • Berichte von Organisationen, Behörden und Ministerien

    Die folgenden Quellentypen sind keine wissenschaftlichen Quellen, können aber z.B. als Aufhänger oder Beispiel in Ihrer Arbeit dienen. Sie müssen dabei stets berücksichtigen, dass es sich hierbei um wissenschaftlich ungeprüfte Aussagen handelt:

    • Zeitungsartikel (z.B. Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, taz, Die Zeit, Spiegel, Focus...)
    • Social Media, Blogs und andere Websites

    Auch Foliensätze aus Lehrveranstaltungen eignen sich nicht als Quellen in Ihrer Arbeit. Sie sind nämlich nicht öffentlich zugänglich und haben auch keinen Publikationsprozess durchlaufen. Deshalb können Sie Foliensätze nicht zitieren. Sie können aber durchaus gute Anhaltspunkte für weiterführende Literatur liefern, weil die Dozierenden diese Folien und Präsentationen in der Regel auf Basis des (zur Zeit der Entstehung) aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes erstellt haben.

    Problematisch sind Texte, deren Autor:innenschaft keiner konkreten Personen oder Institution zugewiesen werden kann, wie etwa Artikel von Wikipedia. Auch von Haus-/Bachelor- oder Masterarbeiten, die Sie online finden, sollten Sie lieber Abstand nehmen.

    Dokumentation der Recherche
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    dokumentation
    dokumentation

    Damit Sie später Ihre Quellen besser sortieren können, legen Sie kurze Exzerpte zu jedem Text an. Selektieren Sie die wichtigsten Stichwörter und halten Sie die Kernaussage des Textes mit eigenen Worten fest. Schreiben Sie besonders wichtige Textstellen wörtlich ab, um sie später zitieren zu können, ebenso zentrale Definitionen und Thesen. Wichtig: Notieren Sie immer direkt die Seitenzahlen, damit Sie das Zitat bei Bedarf später besser auffinden. Und kennzeichnen Sie die Zitate als Zitate, um Plagiate zu vermeiden.

    Wir empfehlen Ihnen ausdrücklich, eine Literaturverwaltungssoftware zu nutzen! Das ist eine gute Möglichkeit, um die gefundenen Quellen nicht nur für die anstehende Hausarbeit, sondern auch langfristig für das weitere Studium bzw. für die Bachelor-/Masterarbeit zu dokumentieren. In der Bibliothek können Sie sich über die verschiedenen Programme informieren und ggfs. Einführungskurse besuchen: Citavi und EndNote (beide kostenfrei für FU-Angehörige und über das ZEDAT-Portal verfügbar) oder Zotero bzw. Mendeley (Open Source). Mit deren Hilfe können Sie die Angaben zu jedem Text speichern, ordnen und mit eigenen Notizen und Exzerpten ergänzen. Auch das Einfügen von Belegen in Ihren Text sowie das Anfertigen der Literaturliste für Ihre Arbeit lässt sich damit arbeitssparend und fehlerreduzierend teilweise automatisieren.

    Auswahl und Anordnung des Materials
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    material
    material

    Wenn Sie sich einen guten Überblick verschafft haben, können Sie auf dieser Basis noch einmal prüfen, ob das ganze gesammelte Material für Ihr Thema wichtig ist. Dazu vergleichen Sie die Exzerpte und Kopien. Eventuell stellen Sie fest, dass Ihr Material noch Lücken aufweist und Sie noch weiter recherchieren müssen. Wenn Sie zu viel Material haben, wählen Sie die wichtigsten Informationen aus. Überlegen Sie sich immer, was wichtig für Ihr Thema und Ihre konkrete Fragestellung ist! 

    Sobald Sie sich entschieden haben, welche der Materialien Sie in Ihrer Arbeit verwerten wollen, können Sie sich mit ihrer Anordnung beschäftigen: Welche Teile und Aspekte gehören zusammen? In welcher Reihenfolge sollen sie vorgestellt werden? Was gehört in die Einleitung? Was enthält die Zusammenfassung? Achten Sie auf eine stringente Argumentation, der rote Faden sollte stets erkennbar sein.



    Info
    titleWeiterführende Literatur

    Dahinden, U., Sturzenegger, S., & Neuroni, A. C. (2013). Wissenschaftliches Arbeiten in der Kommunikationswissenschaft (2. Aufl.). UTB.

    Franck, N. (2017). Handbuch wissenschaftliches Arbeiten: Was man für ein erfolgreiches Studium wissen und können muss (3. Aufl.). UTB.

    Voss, R. (2020). Wissenschaftliches Arbeiten…leicht verständlich! (7. Aufl.). UTB.

    Niedermair, K. (20102023). Recherchieren und Dokumentieren. Stuttgart: (2. Aufl.). UTB.