Die Entwicklungsplanungskommission hat in den letzten Monaten über die Umsetzung des §110, Abs. 6 BerlHG intensiv diskutiert und sich Gedanken über mögliche Modelle einer neuen Mittelbaustruktur gemacht.
Das entstandene Diskussionspapier soll dezidiert als Zwischenstand verstanden werden und dient nur al Anstoß für weitere Gespräche darüber, zu denen die Fachbereiche jetzt eingeladen worden sind. Die diesbezüglichen Diskussionen laufen bereits auf mehreren Ebenen und auch wir als Vertretung des Mittelbaus wurden nach unserer Einschätzung diesbezüglich gefragt – leider alles etwas kurzfristig.
Die Ergebnisse unserer ersten Einschätzung zu diesem Zwischenstand habt ihr per E-mail erhalten.
Nun wollen wir unsere Gedanken mit Euch teilen und gerne Eure Meinung dazu aufnehmen. Habt ihr Verständnisfragen oder kritische Nachfragen dazu? Ist Euch ein Aspekt sehr wichtig, den wir noch nicht berücksichtigt haben? Möchtet ihr auf verborgene Gefahren hinweisen oder habt ihr weitere Vorschläge, um den Wandel noch konstruktiver zu gestalten?
Dies alles wollen wir gerne von Euch hören, am besten bis Freitag 13:30 Uhr. Wir freuen uns auf Eure Kommentare!!
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8 Kommentare
Philipp Krämer sagt:
Vielen Dank für eure Initiative und die Vorbereitung der Stellungnahme zu dem EPK-Vorschlag! Ich bin damit insgesamt vollauf einverstanden und finde, die wichtigsten Bedenken und Interessen sind darin sehr treffend artikuliert.
Ich hätte noch ein paar ergänzende Gedanken, die manche vielleicht teilen:
Ich bin gespannt, was Andere von diesen Ergänzungen halten. Noch einmal dankeschön für euer Engagement!!
Philipp
Kirsten Middeke sagt:
Ich würde gern für LkfbA die Möglichkeit zu wenigstens ein bisschen eigener Forschung und Weiterbildung erwirken. Das Prinzip "Dauerstellen bei Daueraufgaben" sollten wir in der Tat verteidigen, aber obwohl die LkfbA eine Dauerstelle ist und natürlich vorrangig der Abdeckung des Lehrangebots dient, sollten wir m. E. Forschung und Lehre nicht zu stark voneinander entkoppeln. Wenn ich in zehn oder zwanzig Jahren noch dasselbe vermittle wie heute, wäre das fatal. Wir wollen ja, dass unsere Absolventen auf dem aktuellen Stand der Forschung sind, wenn sie die Uni verlassen. In meiner Stellenbeschreibung ist aber gar keine eigene Forschung vorgesehen. Wenn ich dennoch forschen oder gar veröffentlichen möchte, geht das also nur in meiner Freizeit, auf Kosten meiner Kinder und Familie. Wenn ich nicht forsche, geht es langfristig auf Kosten meiner Studierenden. (Wie man sich aus einer LkfbA-Stelle heraus erfolgreich auf eine Professur bewerben soll, ist mir nicht ganz klar, das Diskussionspapier sieht diese Möglichkeit aber zumindest theoretisch vor.) Es sollte meiner Meinung nach also Möglichkeiten zur Reduzierung des Deputats geben, z.B. auf Antrag für ein bestimmtes Forschungs- oder Weiterbildungprojekt, ohne dass dafür mehr Koordinationsaufgaben übernommen werden müssen, und LkfbA sollten über diese Möglichkeit informiert werden und auch ermutigt werden, sie zu ergreifen. (Man könnte die Deputatsreduzierung durch Lehraufträge auffangen, dann wären die finanziellen Konsequenzen überschaubar.) Und/oder LkfbA sollten die Möglichkeit haben, "vorzuarbeiten" und sich so Forschungssemester zu erarbeiten.
Wie seht ihr das? Weiß jemand, wie das an anderen Unis geregelt ist?
Antonia Murath sagt:
Nur eine ausschnitthafte Reaktion auf die praktische Umsetzung: Lehraufträge zu vergeben, um Lkfba zu entlasten, wäre fatal bzw. unsolidarisch und würde auch dem Prinzip Dauerstellen für Daueraufgaben zuwider laufen. Aber vielleicht könnte man die Chance der Umstrukturierungen nutzen, um Deputate grundsätzlich zu reduzieren oder so?
Kirsten Middeke sagt:
Ja, da hast du natürlich Recht, ich finde das Modell Lehrauftrag als Dauerlösung auch nicht gut. Allerdings werden an unserem Institut jedes Semester mehrere Lehraufträge vergeben, um das Angebot überhaupt abdecken zu können, und wenn weitere LkfbA-Stellen geschaffen oder bestehende aufgestockt würden, damit sich das langfristig ändert, könnte man diese Stellen durch Lehraufträge, die nur alle paar Semester vergeben würden, attraktiver gestalten. So meinte ich. Noch besser wäre es natürlich, wenn wir ohne auskommen würden.
edit: Entlasten ist vielleicht auch das falsche Wort, sie sollen ja nicht weniger arbeiten, sondern die Möglichkeit haben, zu forschen und sich so weiterzubilden.
Annett Wienmeister sagt:
Danke für euren Einsatz!
Eine Nachfrage bzw. Präzisierungsbitte hätte ich zu folgendem Punkt "Übergänge transparent gestalten" - Zitat: "Die Qualifizierungsphase zwischen Abschluss der Promotion und dem Übergang auf eine dauerhafte Position in der Wissenschaft sollte sechs Jahre nicht überschreiten. Auch ein Langzeit-/Dauerverbleib in drittmittelfinanzierten Projekten ist zu vermeiden, wenn keine realistische Aussicht auf Verbleib im Wissenschaftssystem besteht." –
Antonia Murath sagt:
Danke! Die Frage, nach welchen Kriterien ein 'realistischer Verbleib im Wissenschaftssystem' gemessen wird, nehmen wir auf; und auch die Frage der Altersdiskriminierung; und wir werden betonen, dass die sozial- und familienpolitischen Komponenten nicht nur bei Verlängerungen, sondern auch bei Bewerbungen, Incentives o.Ä. berücksichtigt werden müssen. Die "sollte" Formulierung der EPK (6 Jahre) lesen wir so, dass hier keine strikte 6-Jahresregel gedacht ist. Vermutlich ist es rechtlich auch gar nicht möglich, jedenfalls, wenn es um Drittmittelstellen geht, die vom WissZG ausgenommen sind. Die familien- und sozialpolitischen Komponenten gelten immer für Haushaltsstellen weiterhin und werden den 6 Jahren entsprechend zugerechnet.
Johannes Traulsen sagt:
Liebe Kolleg:innen,
auch von mir herzlichen Dank für die Initiative, Eure Arbeit und die Organisation der Kommunikation über den Entwurf.
Mir sind zwei Abschnitte aufgefallen, zu denen ich nachfragen möchte:
S. 1: „Aus Sicht der EPK zeichnet sich die Nachwuchsförderung einer Exzellenzuniversität dadurch aus, wissenschaftliche Karrierewege innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu identifizieren, frühzeitig transparente Perspektiven für Wissenschaftler*innen zu schaffen und dem wissenschaftlichen Bedarf einer Exzellenzuniversität gerecht zu werden.“
S. 2: „Würde künftig stärker auf befristete Projektstellen für Postdocs gesetzt, müsste dies mit einem angemessenen Ausbau von Juniorprofessuren (mit Tenure Track) und Dauer-WiMi-Stellen einhergehen.Juniorprofessuren wären ein Kernelement der Nachfolgeplanung bei Professuren.“
Viele liebe Grüße
Johannes
Johanna Bundschuh-van Duikeren sagt:
Hallo liebe Mittelbauvertretung,
vielen Dank für eure Arbeit, ich finde Eure Reaktion auf das Papier insgesamt sehr durchdacht und gut! Den letzten Punkt von Johannes (Verhältnis Juniorprof. und PostDoc Dauer ungeklärt) unterstütze ich- hier fehlt es noch etwas an Trennschärfe bzw. eigentlich noch mehr: Aufzeigen von gewünschten Überschneidungen zwischen diesen beiden definierten Funktionen.
Vielen Dank
Johanna Bundschuh
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