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Form

Zur Morphologie eines Korns gehören die Form, Rundung und Sphärizität. Die Kornform eines Partikels kann beschrieben werden als abgeplattet (engl. oblate), gleichkantig (engl. equant), plattig (engl. bladed) oder stängelig (engl. prolate). Der Begriff Sphärizität beschreibt dagegen, wie kugelähnlich ein Korn ist. Diese ist unabhängig von der Kornrundung, welche man in 6 Rundungsgrade einteilt (Abb. 4):

Abb. 4: Rundungsgrade von Körnern(Füchtbauer, 1988, S. 142)

(1) sehr angular
(2) angular
(3) subangular
(4) angerundet
(5) gerundet
(6) gut gerundet

Abb. 5 zeigt die unterschiedlichen Definitionen von Sphärizität und Kornrundung:
Abb. 5: Vergleich der Begriffe Sphärizität (Kugeligkeit) und Rundung (Siever, 1989, S. 64)

Die Kornmorphologie ist u. a. abhängig von der mineralogischen Zusammensetzung, vom Ausgangsmaterial, Verwitterungsgrad, Grad der Abrasion während des Transports sowie von diagenetischen Vorgängen nach der Ablagerung (Tucker, 1991, S. 15 f.).

Im Allgemeinen nimmt der Rundungsgrad von Körnern mit der Transportdauer und den Aufarbeitungszyklen zu. Strand- und Wüstensande sind in der Regel besser gerundet als fluvial oder glazial transportierte Sande. Viele Sande durchlaufen mehrere Erosionszyklen. Aus einem Muttergestein, z.B. Granit, werden Sandkörner durch Verwitterung freigesetzt. Das Sediment wird nach dem Transport abgelagert, von jüngeren Sedimentschichten überdeckt, kompaktiert und versenkt. Gelangt es durch spätere Hebung (z.B. innerhalb einer Gebirgskette) wieder an die Erdoberfläche, setzen Erosion und Verwitterung ein und es beginnt ein erneuter Zyklus mit dem Transport und der Ablagerung des Sediments. Jeder Zyklus rundet das Korn etwas mehr ab. Die Geschichte eines Sandkorns kann bei einer geschätzten durchschnittlichen Zyklusdauer von 200 Ma die halbe Erdgeschichte umspannen, wenn es mehrere Zyklen durchlaufen hat (Siever, 1989, S. 68 ff.). Das Prinzip der Erosions-Ablagerungszyklen wird in Abb. 6 schematisch dargestellt.

Abb. 6: Erosions-Ablagerungszyklen von Sandkörnern (Siever, 1989, S. 69)

Kornform

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