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Kapazität bezeichnet eigentlich das maximale Nutzenpotenzial eines jeden Produktionsfaktors in einer
bestimmten Zeitperiode, wird aber typischerweise auf ein konkretes Produktionssystem bezogen. Dabei geht es
entweder um die Kapazität eines Produktionssystems insgesamt, gemessen in der Ausbringungsmenge einer
Werkstatt, einer Fabrik, einer Unternehmung oder eines Produktionsnetzwerks pro Zeitperiode oder um die
entsprechenden Anlagen-, Personal-, Beschaffungs- oder Logistikkapazitäten, wobei die Gesamtkapazität eines
Produktionssystems (außer im Bereich der →Dienstleistungen) vor allem durch die Anlagenkapazität bestimmt
ist. 
Die Kapazität kann rechnerisch ermittelt werden aus: (1.) der maximal möglichen Einsatzzeit (unter Berück-
sichtigung beispielsweise von Reparatur- und Urlaubszeiten, Schichtbetrieb sowie Überstunden oder Kurz-
arbeit), (2.) der maximalen Produktionsintensität, zum Beispiel gemessen durch die Arbeitsproduktivität, und
(3.) den Kapazitätsquerschnitt (verfügbare Produktionsfaktoren, z.B. Anzahl der Anlagen und Arbeiter), jeweils
bezogen auf eine bestimmte Zeitperiode. Neben der Maximalkapazität eines Produktionssystems ist auch seine
oft technisch bedingte Minimal- sowie seine wirtschaftlich zu ermittelnde Optimalkapazität bedeutsam.
Letztere zeichnet sich – bei konstanter Qualität – durch Erzielung minimaler Stückkosten aus, wobei zu erwarten
ist, dass Unterauslastung (wegen der Fixkosten) ebenso wie Überauslastung (z.B. wegen hoher Abnutzung) zu
höheren durchschnittlichen Stückkosten führt. Eine kontinuierliche Produktion auf dem Niveau der
Optimalkapazität gilt deshalb als erstrebenswert, ist allerdings zumeist nur durch Abpufferung von Nach-
frageschwankungen durch Lagerhaltung oder logistische Optimierungen erreichbar. Die tatsächliche Nutzung der
vorhandenen (Optimal-)Kapazität wird als Kapazitätsauslastungs grad bezeichnet. Für die Produktion von
→Dienstleistungen ist zu beachten, dass bei im Fall nicht unmittelbar zu befriedigender Nachfrage diese ausfällt;
entsprechend gilt für Dienstleistungsunternehmungen die Faustregel, die Kapazität im Regelfall nur zu etwa 70
% auszulasten. Eine Produktion in Netzwerken erweitert hier die Perspektive von der Kapazitätsauslastung in der Unterneh-
mung zur Optimierung der Kapazitätsauslastung im Netzwerk. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich dadurch der einzelnen
Unternehmung ein Mehr an Flexibilität bei Kapazitätsmanagement bietet.  

 

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