Wertschöpfung bezeichnet das Schaffen von Mehrwert durch Bearbeitung. Schon in dieser Begriffsbestimmung wird die herausragende Bedeutung des Faktors ‚Arbeit‘ im weitesten Sinne – also auch unter Einschluss von Managementarbeit – deutlich. Die Wertschöpfung erfolgt genau genommen aber nicht nur durch Arbeit, sondern durch den mehr oder weniger produktiven Einsatz aller Produktionsfaktoren. Die Ergiebigkeit ihres Einsatzes wird mittels Produktivitätskennzahlen wie zum Beispiel der Produktivität oder Wirtschaftlichkeit gemessen. Berechnet wird die Wertschöpfung gemeinhin als Differenz des Wertes der Abgabeleistungen (Umsatz) und des Wertes der auf dem Beschaffungsmarkt bezogenen Vorleistungen. Diese Differenz ist wesentlich durch Arbeit (rechnerisch: durch Löhne und Gehälter) bedingt. Ist dieser Saldo aus dem Ertrag einer betrieblichen Leistung und dem Wert der in die Leistungserstellung eingegangenen Vor- und Fremdleistungen positiv, so spricht man von Wertschöpfung, ist er negativ, von Wertvernichtung. Produktion wird im Übrigen oft sehr umfassend als Wertschöpfungsprozess und somit als Gegenstück zur Konsumtion (im Sinne der Wertverwendung) verstanden.

Die tatsächliche Realisierung der Werte erfolgt erst durch Transaktion der Leistung im (Absatz-) Markt. Die Höhe des realisierten Wertes ist dabei abhängig von der Wert-Schätzung der Leistung durch den Kunden bzw. der Unternehmung durch den Anleger. Die Schaffung von Wert – für Kunden wie für Anleger – kann dabei aber, so widersprüchlich sich das zunächst anhören mag, auch unter weitgehendem Verzicht auf unternehmungsinterne Wertschöpfung erfolgen. Dies ist in Zeiten einer Produktion im Netzwerk sogar tendenziell der Fall, geht es doch zentral darum, den Wert – für Kunden wie für Anleger – durch eine möglichst effiziente und effektive Organisation des unternehmungsübergreifenden Wertschöpfungsprozesses sicherzustellen. Mit eingeschlossen ist dabei die strategische Entscheidung darüber, wie groß – oder besser: gering – der Eigenanteil der Wertschöpfung einer fokalen Unternehmung sein soll. Die zurzeit als wertsteigernd erachtete Strategie der Fokussierung bzw. der Konzentration auf die Kernkompetenz unterstützt die Tendenz, diese zu einem beachtlichen Ausmaß in das Netzwerk zu verlagern. Die konkrete Organisation des Wertschöpfungsprozesses, zum Beispiel der Konzeption einer Produktion im Netzwerk folgend, bleibt jedoch in einer kapitalistischmarktwirtschaftlichen Ordnung der Schaffung von Wert für Kunden wie Anleger nachgelagert.

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