Was ist das ICM?
Das Inverted Classroom Model ist eine lernerzentrierte Unterrichtsform. Die Wissensvermittlung findet nicht traditionel während der Vorlesung im Hörsaal statt sondern wird anhand von Videos und weiterem multimedialem Lernmaterial außerhalb des Hörsaal verlagert. Die Lernenden beschäftigen sich zuhause mit den Inhalten und kommen in den Hörsaal um gemeinsam mit dem Lehrenden und ihren Kommilitonen die Inhalte zu vertiefen.
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Quelle:http://www.washington.edu/teaching/teaching-resources/flipping-the-classroom/
Was sind die Vorteile des ICM?
- Die Lernenden können zeit- und ortsunabhängig die Inhalte bearbeiten
- Jeder Lernende kann seinem eigenen Lernrythmus folgen ggf. bestimmte Passagen wiederholen
- Durch eine Mischung des Lernmaterials (Videos, Texte, Aufgaben) können alle Lerntypen berücksichtigt werden
- Durch die gemeinsame Aktivität in der Präsenzveranstaltung festigen die Lernenden die Inhalte
- Der Dozent muss seine Vorlesung nicht jedes Semester "wiederholen"
Was sind die Nachteile des ICM?
- Die Lernenden benötigen einen Computer und eine stabile Internetverbindung
- Die Lernenden können während der Bearbeitung der Videos keine (kritischen) direkten Fragen stellen
- Die Erstellung von Lehrmaterial kann mehr Zeit beanspruchen
- Die Präsenzveranstaltung muss didaktisch neu gedacht werden
Ist das Model nur für Vorlesungen geeignet?
Nein, das ICM kann auch bei Übungen und Seminaren eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es auch aus Schulen genügend Praxisbeispiele
Wie aufwendig ist die Produktion der Videos?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten ein Lehrvideo zu produzieren. Sie können Ihre Vorlesung aufzeichnen lassen. Am eigenen Computer ein Screencast oder Podcast erstellen. Aufnahmen in einem Studio anfertigen oder eine Animation produzieren. Der Zeitaufwand hängt zum einen von der Methode ab, für die man sich entscheidet und zum anderen von der (Vor)-Erfahrung, die man bei der Erstellung von Videos mitbringt.
Im Modul 11 dieses Wikis finden Sie sowohl Literaturangaben als auch Empfehlungen von Lehrenden. Die Angaben beruhen nicht auf Vollständigkeit und können jederzeit (durch Kommentare)gerne ergänzt werden.
Das Institut für Anglistik und Amerikanistik der Philipps-Universität Marburg unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Handke führt das deutschsprachige Blog "Inverted Classroom in Deutschland - Informationen zum Konzept des umgedrehten Unterrichts". Hier finden Sie sowohl Informationen zu den Tagungen als auch Informationsmaterial, Literatur und Berichte aus der Presse.
Wie verläuft die Präsenzveranstaltung?
Im ICM sollte es keine "traditionelle" Vorlesung mehr geben, da die Inhalte bereits über die Lehrvideos und dem weiterem Material vermittelt wurden. Es ist daher notwendig die Präsenzveranstaltung neu zu strukturieren. Finden Sie Methoden, die es Ihnen und den Lernenden erlauben, die Inhalte zu vertiefen. Hier ist Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Viele Anregungen gibt Prof. Dr. Christian Spannagel in seinem Blog aber auch in der Play Group, einer Gruppe, die "in irgendeiner Weise die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zum Lernen und Lehren in den Mittelpunkt rückt".
Gibt es ein Netzwerk für weitere Tipps und Austausch?
Das "Flipped Classroom Network" ist ein englischsprachiges Forum für alle Lehrende, die sich für das ICM interessieren. Hier finden Sie Erfahrungsberichte und Diskussionen. Es gibt zahlreiche Gruppen, zu den unterschiedlichsten Aspekten des ICM. Eine deutschprachige Gruppe wurde von Aaron Sams gegründet und die finden Sie hier.
Lehrende, die aus Ihrer Erfahrung berichten können finden Sie auch im ICM Blog von Prof. Handke unter Netzwerk.
Sicherlich fehlen hier noch wichtige Fragen, die ergänzt werden sollten.
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