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idvorteile-lzt


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labelLernzieltaxonomien und geschlossene Aufgabenformate (selected response)

Universitäre Prüfungen, allem voran Einführungsveranstaltungen, werden oftmals von Kohorten mehrerer hundert Studierender absolviert. Eine (teil-)automatisierte Auswertung der Leistungen in elektronischen Prüfungen durch geschlossene Aufgabenformate (selected-response) reduziert den durch steigende Studierendenzahlen immer größer werdenden Zeitaufwand bei der Korrektur. Doch wie sinnvoll sind selected-response-Aufgaben bei der Ausbildung höher-kognitiver Fähigkeiten?

Entgegen der allgemeinen Behauptung, geschlossene Aufgabenformate (selected response) eignen sich nur zum Prüfen von Reproduktion und Faktenwissen, wird diesen Aufgabentypen durchaus die Fähigkeit zugeschrieben, auch höhertaxonomische Ebenen zu erreichen (Ewalds et. al. 2009, S. 21; Ingenkamp & Lissmann, 2008, S. 115; Mayer et al. 2009, S. 47f.; Rodriguez, 2016, S. 261). Nur die Ebene des Kreierens kann nachvollziehbarerweise nicht durch selected-response-Aufgaben angesteuert werden. Die taxonomische Einordnung hängt dabei stark von der Formulierung und Konstruktion der jeweiligen Aufgaben ab.

Folgendes Beispiel demonstriert den Einfluss von Formulierung und Konstruktion auf die lerntaxonomische Ebene einer selected-response-Aufgabe:

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idlztGeschlossen


Card
labelReproduktion von Wissen

Aufgabenstamm:

Wählen Sie die Definition von Kompetenz nach Weinert aus

Antwortmöglichkeiten

  • die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können
  • Unter Kompetenz oder Fachkenntnis (auch Sachkompetenz) versteht man die Fähigkeit, berufstypische Aufgaben und Sachverhalte den theoretischen Anforderungen gemäß selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen.
  • Kompetenz umfasst alle Fähigkeiten, die ein Mensch in seinem Leben erwirbt und zur Verfügung hat. Dies schließt alle Wissensbestände und Denkmethoden, ein individuelles Vermögen an Kompetenz, Befähigung und Potenzial ein.


Card
labelVerstehen/Anwenden von Wissen

Aufgabenstamm:

Wenden Sie die Definition des Begriffs Lernen auf folgende Beispiele an. Welche zwei Verhaltensweisen sind eindeutig Folge von Lernen?

Antwortmöglichkeiten

  • Ein Schüler fängt stark an zu schwitzen, weil gleich eine Prüfung beginnt.
  • Ein Schüler trägt einen warmen Pullover, weil im Wetterbericht niedrige Temperaturen angekündigt wurden.
  • Die Schüler blinzeln, als plötzlich das Licht angeht.
  • Eine Schülerin gähnt, weil sie letzte Nacht wenig geschlafen hat.
  • Ein Schüler stößt sich den Kopf, weil er inzwischen 1,90 Meter groß ist.




Während im ersten Beispiel das alleinige Wiedererkennen der Formulierung genügt, reicht es im zweiten Beispiel nicht aus, die Definition des Begriffs "Lernen" rein auswendig zu wissen. Die Studierenden müssen den Inhalt soweit verstanden haben, dass Sie diesen in den dargelegten Beispielen erkennen. Es ist daher ein Transfer des theoretischen Inhalts auf die Beispiele nötig. Metaphorisch gesprochen, muss eine Lücke zwischen dem Inhalt der Aufgabenstellung und den Antwortmöglichkeiten geschaffen werden, welche nur durch den eigenen Denkprozess der Studierenden überbrückt werden kann.


Selected-response-Aufgaben beschränken sich dabei nicht nur auf Single-Choice- oder Multiple-Choice-Aufgaben. Auch Auswahlaufgaben, (An-)Ordnungsaufgaben oder Lokalisierungsaufgaben ermöglichen eine automatisierte Auswertung sowie die Ansteuerung höher-taxonomischer Ebenen

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idlztGeschlossen


Card
labelBeispiel Anordnungsaufgabe

Aufgabenstamm:

Ordnen Sie die folgenden Unterrichtsphasen aufsteigend anhand der prototypischen Stundenstruktur im Englischunterricht.

Schüler:innen...

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A

  • Lesen Dialog zwischen zwei Jugendlichen über Vor- und Nachteile von Stadt- und Landleben
  • Legen Tabelle mit Vor- und Nachteilen an
  • Teilen Informationen im Plenum


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B

  • Bilden von Vierergruppen
  • Finden zusammen weitere Argumente für/gegen Leben auf Land/in Stadt
  • Schreiben Dialog , in welchem diese Frage diskutiert wird
  • Proben den Dialog à zwei Personen präsentieren


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C

  • Betrachten Bilder
  • Diskutieren mit Partner:in
  • Bringen Ideen im Plenum ein
  • Nehmen sich gegenseitig dran


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D

  • Präsentieren die Ergebnisse
  • Schreiben fehlende Argumente in ihr Heft


Antwortmöglichkeit: Auswahlmenü mit den jeweiligen Buchstaben (nur die richtige Reihenfolge bringt Punkte)



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labelBeispiel Zuordnungsaufgabe

Aufgabenstamm:

Lesen Sie die Fallbeispiele der drei Schüler:innen. Ordnen Sie die Schüler:innen auf Basis der Fallbeispiele innerhalb der Normalverteilung für Intelligenzmessung ein. Ziehen Sie den Namen der jeweiligen Person in den zutreffendsten Bereich der Grafik.

Wählen Sie im zweiten Schritt für jede:n Schüler:in aus, ob eine Lernstörung, eine Lernbehinderung, eine Hochbegabung oder keine Diagnose zutrifft.

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Schüler:in 1:

  • In der 10. Klasse
  • Ergebnis zweier IQ-Tests: 133
  • Tritt selbstbewusst auf
  • Zeigt sich im Unterricht häufig gelangweilt


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Schüler:in 2:

  • in der 8. Klasse
  • Ergebnis eines IQ-Tests: 65
  • Kann sich schlecht konzentrieren und kaum motivieren
  • Zeigt ein gestörtes Sozialverhalten
  • Bereits eine Klassenstufe wiederholt


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Schüler:in 3:

  • in der 9. Klasse
  • Ergebnis eines IQ-Tests: 72
  • Hat große Probleme beim Schreiben und Lesen von Texten (2 SD unter der Leistung der Klassenstufe)
  • Kann den Schulalltag gut strukturieren


Status
titleSchüler:in 1
 
Status
colourRed
titleSchüler:in 2
 
Status
colourYellow
titleSchüler:in 3

Diagnose (als Drop-Down-Menü; im Wiki so nicht darstellbar):

Schüler:in 1:

Schüler:in 2:

Schüler:in 3:








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