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Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung ist ein Organ der UN-Generalversammlung, welches im Jahr 1964 gegründet wurde. Der Hauptsitz dieses Organs liegt in Genf und steht unter Leitung des Vorsitzenden Mukhisa Kituyi. Versammlungen finden alle vier Jahre an unterschiedlichen Standorten statt. Heute hat die UNCTAD 193 Mitgliedsstaaten, wobei die Mehrheit als Entwicklungsländer definiert wird.


Zum Zeitpunkt der Gründung wurde der UNCTAD eine enorme Wichtigkeit zugeschrieben, denn man erhoffte sich eine Institutionalisierung des Nord-Süd-Dialogs. Unter dem Begriff Nord-Süd-Dialog versteht man den Versuch des Ausgleichs zwischen dem Nord-Süd-Konflikt, welcher wiederum das Entwicklungsgefälle wirtschaftlich-sozialer und politisch-kultureller Art zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern darstellt.


Die wichtigsten Ziele der UNCTAD waren zu Beginn die Bekämpfung der Ausbeutung von Entwicklungsländern, wie zum Beispiel deren Naturschätze.

Generelle Ziele waren unter anderem der Kampf gegen Hunger, Krankheit und Analphabetentum, sowie die Ausarbeitung von Entwicklungsplänen für die Entwicklungsgebiete.


Mit Blick auf unser Thema Globale Produktionsnetzwerke und Arbeit bemüht sich die UNCTAD Konsumenten*innen vor Ausbeutung zu schützen und unter anderem auch, lokale Firmen weiter nach oben in der Wertkette zu bringen.


Die UNCTAD unterteilt sich in verschiedene Abteilungen, um die Probleme besser angehen zu können, um gezielt Expert*innen einzusetzen.


Bei der letzten Versammlung im Jahr 2016 stand insbesondere das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Entstanden ist die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Interessant an dieser Agenda ist in Anbetracht von Globalen Produktionsnetzwerken und Arbeit das Ziel „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern gefördert werden. Außerdem ist ein weiteres Ziel „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.

Insgesamt wurden in der Agenda 2030 17 Ziele gesetzt, von denen einige die gleichen Ziele wie bei der Gründung der UNCTAD widerspiegeln. So stehen nach wie vor Themen wie Armut, Hunger, Gesundheit und Bildung im Mittelpunkt.


Nach nun 56 Jahren wird die Kritik an der UNCTAD immer deutlicher. Kritiker*innen sagen, dass die UNCTAD an Kompetenz verloren habe, denn mittlerweile gebe es die World Trade Organization (WTO), welche sich mit ähnlichen Problemen auseinandersetze.

Hinzu komme, dass der Weltmarkt sich im Zuge der Globalisierung immer mehr liberalisiert hätte und somit Beschlüsse oder gesetzliche Vorschriften nur schwer umgesetzt werden könnten.

Entwicklungsländer haben es bei anderen Institutionen wie der Weltbank, der WTO oder dem internationalen Währungsfonds schwer, ihre Interessen durchzusetzen, weil die reichen hoch industrialisierten Länder des „Westens“ mehr Macht haben.

Gerade deswegen sollte die UNCTAD eine wichtige Institution sein, denn dort sind die Entwicklungsländer in der Überzahl. Dennoch versuchen die Industrieländer die Kompetenzen der UNCTAD zu beeinflussen. Themen, die in ihrem Interesse liegen, sollen zum Beispiel im Kompetenzbereich der WTO liegen, wo sie mehr Macht haben. Andere Themen und Probleme sollen dagegen von der UNCTAD behandelt werden.


Es gibt nicht nur Kritik, sondern auch Chancen, welche die UNCTAD mit sich bringt.

So können sich beispielsweise dort die Entwicklungsländer absprechen und koordinieren, um so ihre Ansichten und ihre Kritik am Handeln der westlich geprägten Institutionen wie der WTO zu äußern.


Welche Stellung die UNCTAD in der Zukunft einnehmen wird, bleibt abzuwarten.