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Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OWZE (oder auch OECD, Organisation for Economic Co-operation and Development) ist eine internationale Organisation mit Sitz in Paris (Schloss La Muette), die sich auf das Zusammenwirken von Demokratie und Marktwirtschaft fokussiert. Sie ist die bedeutendste Organisation der westlichen Industrieländer zur Koordinierung der Wirtschafts-, Handels- und Entwicklungspolitik. Selbsterklärtes Ziel der OECD ist ,,eine bessere Politik für ein besseres Leben – eine Politik also, die Wohlstand, Gerechtigkeit, Chancen und Lebensqualität für alle sichern soll‘‘.

Geschichte

Gegründet wurde die Organisation am 16. April 1948, damals noch unter dem Namen Organisation for European Economic Co-operation (OEEC). Vor dem Hintergrund des Endes des zweiten Weltkrieges, sollte in Zusammenarbeit mit den europäischen Ländern ein Plan zum Wiederaufbau und zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb Europas entworfen und umgesetzt werden. Außerdem sollte unter Einbeziehung der europäischen Länder über die Verwendung der Marshallplan-Gelder entschieden werden.

Nach Erfüllung dieses Zwecks wurde die OEEC im September 1961 in die OECD überführt, da noch immer Bedarf für einen länderübergreifenden Austausch über wirtschaftspolitische Fragestellungen bestand. Heute dient die OECD als wichtiges Forum für den Erfahrungsaustausch der Mitgliedstaaten über aktuelle gemeinsame wirtschaftliche Probleme und der Lösungsstrategien dieser.

Ziele und Arbeitsbereiche

Nach Artikel 1 des Übereinkommens über die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verschreibt sich die OECD primär den folgenden Zielen:

Ziel der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist es, eine Politik zu fördern, die darauf gerichtet ist,

a) in den Mitgliedstaaten unter Wahrung der finanziellen Stabilität eine optimale Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung sowie einen steigenden Lebensstandard zu erreichen und dadurch zur Entwicklung der Weltwirtschaft beizutragen,

b) in den Mitglied- und Nichtmitgliedstaaten, die in wirtschaftlicher Entwicklung begriffen sind, zu einem gesunden wirtschaftlichen Wachstum beizutragen, und

c) im Einklang mit internationalen Verpflichtungen auf multilateraler und nichtdiskriminierender Grundlage zur Ausweitung des Welthandels beizutragen.

Kernbereiche der Zusammenarbeit sind hierbei die Altersvorsorge, Beschäftigungspolitik, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit, Korruptionsbekämpfung, Migration, Umwelt, Steuern, verantwortliche Unternehmensführung, Wirtschaftspolitik, Biotechnologie, Bürokratieabbau, Energie, Gesundheit, Handel, Innovation, Investitionen, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung, räumliche Entwicklung und Wettbewerbspolitik. Außerdem veröffentlicht die OECD regelmäßig Berichte über die wirtschaftliche Lage der Mitgliedsstaaten und koordiniert die öffentliche Entwicklungshilfe. Dabei liegt der Organisation das Leitbild einer liberalen, marktwirtschaftlichen und effizienten Wirtschaftsordnung zugrunde.

Mitglieder und Organisation

Gründerstaaten

Belgien, Dänemark, Frankreich, Bundesrepublik Deutschland, Griechenland, Irland, Island, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, Vereinigtes Königreich, Nordirland, Vereinigte Staaten von Amerika.

Weitere Mitgliedsstaaten nach Beitrittsjahr

Italien (1962), Japan (1964), Finnland (1969), Australien (1971), Neuseeland (1973), Mexiko (1994), Tschechien (1995), Ungarn (1996), Südkorea (1996), Polen (1996), Slowakei (2000), Chile (2010), Slowenien (2010), Israel (2010), Estland (2010), Lettland (2016), Litauen (2018), Kolumbien (2020).

Sämtliche Rechtshandlungen der OECD gehen vom Rat aus, welcher wiederum aus allen Mitgliedern der Organisation besteht, jeweils durch einen Vertreter repräsentiert. Der Rat wählt alljährlich einen Vorsitzenden, der bei seinen Ministertagungen den Vorsitz führt, sowie alle fünf Jahre einen Generalsekretär. Der Generalsekretär führt bei den Ratstagungen der Ständigen Vertreter den Vorsitz, er unterstützt den Rat in jeder geeigneten Weise, kann ihm und jedem anderen Organ der Organisation Vorschläge unterbreiten und stellt entsprechend den vom Rat genehmigten Organisationsplänen das Personal ein, welches die Organisation benötigt.



Quellen

Website der OECD

https://www.oecd.org/ueber-uns/

http://www.oecd.org/about/members-and-partners/

https://www.oecd.org/berlin/dieoecd/ubereinkommenuberdieorganisationfurwirtschaftlichezusammenarbeitundentwicklung.htm

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

https://www.bmz.de/de/ministerium/wege/multilaterale_ez/akteure/oecd/index.html

Gabler Wirtschaftslexikon

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/oecd-43005

Bundeszentrale für politische Bildung

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20270/oecd

Bundesfinanzministerium

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Glossareintraege/O/OECD.html?view=renderHelp

Dietmar Henke

https://www.henked.de/laender/oecd.htm

Eurostat

https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Glossary:Organisation_for_Economic_Co-operation_and_Development_(OECD)/de