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idratewahrscheinlichkeit4


Card
labelWarum das Alles-oder-Nichts-Prinzip kritisch ist

Viele Lehrende nutzen das Alles-oder-Nichts-Prinzip, um die Folgen der Ratewahrscheinlichkeit abzumildern. Studierende müssen hier alle richtigen und keine falschen Antworten auswählen, um die Punkte zu erhalten. Ansonsten werden keine Punkte vergeben.

Die Wahrscheinlichkeit, durch bloßes Raten ausschließlich alle korrekten Antworten zu treffen, ist hier tatsächlich deutlich reduziert. Weitaus stärker wirkt sich in diesem Prüfverfahren jedoch der Flüchtigkeitsfehler aus. Studierende, die alle Inhalte beherrschen (p = 100%), jedoch Flüchtigkeitsfehler im Umfang von 5% (f = .05) tätigen, erreichen in diesem Format nur noch rund 82% der Punkte (Lukas et. al., S. 20). Es besteht kein linearer Zusammenhang mehr zwischen Wissen und Ergebnis. Lukas et. al. (S. 20) zeigen zudem, dass eine hohe Streuung der Ergebnisse vor allem im Bereich von 75% des beherrschten Wissens auftritt. Demnach können Studierende mit gleichem Wissensstand deutlich unterschiedliche Ergebnisse produzieren, je nach dem, wie sich das Wissen verteilt.

Somit wird deutlich, dass das Alles-oder-Nichts-Prinzip die Studierenden erkennbar benachteilt und die Prüfung über den eigentlich gewünschten Effekt der Reduktion der Ratewahrscheinlicht hinaus übermäßig schwieriger wird.




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[1] Siehe bspw.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 16.12.2008 - 14 A 2154/08 Abs. 74 (https://openjur.de/u/134912.html) & OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 04.10.2006 - 14 B 1035/06 Abs. 24 (https://openjur.de/u/114868.html).

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