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idHistorischer Überblick

Die ballata ist eine Liedgattung, deren Herkunft umstritten ist. Ein Teil der Kritik meint, sie stamme aus der altprovenzalischen balada oder dansa, andere behaupten, sie sei mit dem arabisch-andalusischen zadjal verwandt, wieder andere sagen, sie sei auf die portugiesischen de Santa Maria oder auf das französische rondeau oder virelai zurückzuführen.

Von den Dichtern der Scuola siciliana sind keine ballate überliefert. Die ballata wurde erstmals Mitte des 13. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den Dichtern der Toskana erwähnt.

Die älteren ballate sind zunächst nach dem Schema verfasst, dem sie auch schon bei den Provenzalen folgten: Es gibt einen Refrain, dessen letzter am Ende jeder Strophe wiederholt wird; die Versart ist noch frei. Zu dieser Zeit ist die ballata vor allem beliebt in der Laudendichtung, die sich von Umbrien aus über ganz Italien verbreitet. Zunächst folgt sie meistens folgendem Schema: xx – aaax – bbbx – cccx etc. Der berühmteste umbrische Laudendichter war Jacopone da Todi, der dieses Schema bevorzugte. Häufigstes Versmaß war der Achtsilbler; Jacopone verwendet auch Elf- und Siebensilbler.

Die Stilnovisten schließlich vollenden die Form der ballata und stellen grundlegende Regeln auf. Danach besteht die ballata nur noch aus Elf- und Siebensilblern. Meistens gibt es eine Wiederholung des letzten Reims des Aufgesangs als erster Reim des Abgesangs (s. Aufbau). Vor allem Guido Cavalcanti verwendet und dabei kanonisiert die ballata, auch Guittone d'Arezzo jedoch schreibt berühmte ballate. Bei Dante taucht eine in der Vita Nuova auf und acht in den rime. Auch bei Petrarca findet man sieben ballate in seinen Rerum vulgarium fragmenta, die meisten mit nur einer Strophe, aber er gibt der ballata nicht den Vorzug vor anderen metrischen Formen.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die ballata vor allem von Polizian, Lorenzo il Magnifico und Francesco Galeota verwendet. Sie bestand nun oft aus Achtsilblern. Die ripresa bestand meist aus vier Zeilen, die Strophe aus acht, nach dem Schema: xyyx (oder: xyxy) + ab.ab bccx (oder byyx). Nach jeder Strophe wurden entweder die gesamte ripresa oder nur die letzten beiden Verse wiederholt. Diese Form der ballata wurde auch barzelletta oder frottola genannt, bei den Zeitgenossen auch einfach canzone a ballo. Sie wurde vor allem in Florenz für die Karnevalsumzüge verwendet.

Im 16. Jahrhundert wird mit der Form der ballata viel experimentiert und sie ähnelt teilweise dem so sehr, dass sie nur noch durch die Wiederholung der ripresa am Ende jeder Strophe identifiziert werden kann. Oft könne man die stanza nicht mehr unterteilen und es gäbe keine logische Unterbrechung mehr zwischen der ripresa und der stanza, vielmehr endet das Thema der ripresa manchmal erst nach dem ersten Vers der ersten mutazione. (Beispiele hierfür finden sich bei Bembo: La mia leggiadra).

Zur Art der ballata gehören auch die canzonette aus Venedig, die nach Leonardo Giustinian, der sie z. T. mit selbst komponierter Musik untermalte, auch giustiniane oder veneziane genannt wurden.

Später taucht die ballata erst wieder bei Tommaseo, Giovanni Marradi, Severino Ferrari, Carducci, Pascoli und D'Annunzio auf, der viele der ursprünglichen Merkmale der Stilnovisten wieder übernimmt.

Von der altitalienischen ballata ganz klar unterscheiden muss man die ballata romantica. Diese ist die italienische Entsprechung der englisch-schottischen Ballade, die sich über den Weg durch Deutschland in Italien zur Zeit der Romantik verbreitete. Sie beinhaltete immer neue und stark rhythmische Metren. 

Eine Illustration aus dem E-Kodex (códice de los músicos) der Cantigas de Santa María, 1280-83 ca. - Real Biblioteca del Monasterio de San Lorenzo de El Escorial, MS B.I.2 - Lizenz Creative Commons

 

Ambrogio Lorenzetti, Detail mit tanzenden Damen aus dem Fresko Allegoria del buon governo, 1338-39 - Siena, Palazzo Pubblico - Lizenz Creative Commons

 

Giorgio Vasari, Porträt von Lorenzo de' Medici, 16. Jh. - Florenz, Uffizi - Lizenz Creative Commons

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idBeispiele

Francesco Landini, Ecco la primavera (n. 47)

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Echo la primavera
Che 'l cor fa rallegrare;
Tenp'è da 'annamorare
E star con lieta cera.

No' vegiam l'aria e 'l tenpo
Che pur chiama allegreça;
In questo vago tenpo
Ogni cosa à vagheça.
L'erbe con gran frescheça
E fiori copron i prati
E gli albori adornati
Sono in simil manera.

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a
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a
b
b
c
c
x

Ripresa



prima mutazione

seconda mutazione

volta



dashed

FRANCESCO LANDINI: The Works of Francesco Landini, Monaco: Éd. de l'Oiseau-Lyre, 1974, S. 58.

<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/nHXtzNxzOYs" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>Youtube Video

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