...
Cloak | ||
---|---|---|
| ||
Die Kanzone besteht aus einer freien Anzahl an Strophen (stanze), meist sind es zwischen 5-10 stanze, es können aber auch mehr oder weniger sein und einer freien Anzahl an Die fronte lässt sich einteilen in piedi (Stollen). Gewöhnlich sind es 2, seltener 3 piedi. Diese können verschiedene Anzahl an Versen beinhalten, die häufigste Anzahl sind 3-4 Verse, es gibt jedoch auch piedi mit 2-6 Versen. Die Anzahl und die Länge der Verse sind in den piedi gleich (das Reimschema dagegen muss nicht gleich sein): zwei piedi sollten somit diesselbe formula sillabica haben. Die fronte kann jedoch auch unaufgeteilt bleiben (fronte indivisa). Die sirma kann ebenfalls sowohl unaufgeteilt bleiben (sirma indivisa) sowie zweigeteilt werden in volte. Genau wie bei den piedi sind auch die volte in ihrem Versmaß und der Struktur identisch und können aus 2-6 Versen bestehen. Piedi und volte müssen gleich gebaut sein, die Versart muss in gleicher Zahl und Reihenfolge auftreten. Als Verbindung zwischen piedi und volte kann ein Vers dienen (chiave, verso chiave) von Dante auch concatenatio genannt. Dieser reimt sich auf den letzten Vers der fronte (den letzten Reim des zweiten / letzten piede) und hat die Funktion, fronte und sirma zu verbinden. Ein weiterer durch Dante theoretisch formulierter Hinweis zur Reim- und Strophenstruktur der Kanzone, der im Folgenden ziemlich oft Gebrauch findet, ist die sogenannte combinatio, und zwar ein Paarreim (rima baciata) am Strophenschluss. Abschließender Bestandteil der Kanzone nach Dante ist der häufig vorzufindende congedo oder commiato (deutsch: Geleit). Der congedo kann sowohl die ganze letzte stanza, aber auch nur die sirma oder nur der Schlussteil der sirma sein. Von der Struktur her verhält er sich meist wie die sirma, er kann aber auch eine eigene autonome Form aufweisen (congedo irrazionale). Die von Petrarca für die Kanzone festgelegten Versmaße sind der endecasillabo (Elfsilbler) und der settenario (Siebensilbler). Von Dante wurde der Elfsilbler bevorzugt (er verwendet jedoch auch den settenario und den quinario); im Duecento finden es sich dagegen auch Kanzonen die ein anderes Versmaß haben (z.B. Quinario, ottonario, decasillabo) oder zwei und mehr Versmaße enthalten (canzoni eterometriche). In der italienischen Tradition (z. B. bei Petrarca) begegnet man häufig einer regelmäßigen Kombination von endecasillabi und settenari.
|
Toggle Cloak | ||
---|---|---|
|
...
Cloak | ||
---|---|---|
| ||
Francesco Petrarca, Chiare, fresche et dolci acque, Rerum vulgarium fragmenta CXXVI
40
Chiare, fresche et dolci acque, S’egli è pur mio destino, Tempo verrà anchor forse Da’ be’ rami scendea Quante volte diss’io Se tu avessi ornamenti quant’ài voglia, a Fronte: primo piede
FRANCESCO PETRARCA: Canzoniere. Hg. von Marco Santagata, Milano: Mondadori, 1996, S. 190-193. Sandro Botticelli, La nascita di venere, 1486 - Florenz, Uffizi - aus Wikipedia, Lizenz Creative Commons
Im Wiki-Bereich |
Toggle Cloak | ||
---|---|---|
|
...