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Der Internationale Gewerkschaftsverband (IGB) befördert das Konzept einer Gewerkschaft auf die internationale Ebene. Mit Blick auf die zunehmende Globalisierung, wurde der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB), oder auf Englisch: International Trade Union Confederation (ITUC), am 1. November 2006 in Wien gegründet. Er entstand unter Zusammenschluss des Internationalen Bund Freier Gewerkschaften (IBFG), des Weltverbands der Arbeitnehmer (WVA) und acht weiterer Gewerkschaften, die bisher keinem internationalen Dachverband zugehörig waren. [4] Seitdem wächst er zunehmend an. Nach eigenen Angaben gehörten im November 2019 inzwischen 332 Gewerkschaften aus 164 Ländern und Gebieten mit insgesamt 200.182.174 Mitgliedern dem IGB an, darunter auch der Deutsche Gewerkschaftsbund. [5] Er kann in drei Regionalorganisationen untergliedert werden: Die Regionalorganisation für Asien/Pazifik (IGB-AP), Afrika (IGB-AF) und Gesamtamerika (IGB-TUCA). Der Sitz liegt allerdings in Brüssel, leitendes Organ ist ein Kongress, welcher alle vier Jahre an wechselnden Standorten stattfindet, zudem der Vorstand und Lenkungsausschuss. [6]

Während nationale Gewerkschaften sich für konkrete, bessere Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder:innen einsetzen, oftmals anhand Tarifverhandlungen, sind die Ziele und Bestrebungen auf internationaler Ebene deutlich breiter gefächert. Es werden Themen wie Menschenrechte, Diskriminierung, Klimaschutz, Gleichstellung der Geschlechter, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden angesprochen. Doch auch hier ist im Endeffekt das übergeordnete Ziel die Verteidigung von Arbeitnehmer:innen-Rechte und -Interessen. Der Rahmen ermöglicht allerdings internationale Kampagnen und Lobbyarbeit bei großen globalen Institutionen wie beispielsweise die Vereinten Nationen (UN). Übergeordnete Ziele finden mehr Platz, Raum und Gehör, als es im nationalen Kontext möglich wäre. [6,7]

Da er im Zuge der Globalisierung entstanden ist und eine lange Liste an Mitgliedern hat, sollte der IGB als internationale Stimme nicht unterschätzt werden, gerade in Hinblick auf nationales Geschehen, wo der Einfluss von Gewerkschaften nicht immer gleich groß ist. International betrachtet, ist er eine Institution, die auf ein großes Netzwerk zugreifen kann und dementsprechend Einfluss ausüben kann, was auch globale Produktion von Gütern beeinflussen kann. Bestimmte Produktionspraktiken und -prozesse könnten durch Einflussnahme dieser Institution verändert werden, die eine Veränderung der globalen Lieferkette bewirken könnte.

Diskussionswürdig bei diesem Thema ist der Punkt, wie groß der Einfluss des IGB tatsächlich ist und inwiefern er seinen Einfluss geltend machen kann. Wie zuvor schon erwähnt, schwankt der Einfluss von Gewerkschaften in den unterschiedlichen Ländern. In Deutschland haben Gewerkschaften einen Vergleichsweise hohen Zuspruch, wohingegen in den USA die Mitgliedszahlen recht gering sind. [8] (Noch interessanter sind auch andere Weltregionen, globale Produktionsnetzwerke, verschiedene Gewerkschaftstypen) Außerdem sind viele nationalen Gewerkschaften mit sinkenden Mitgliederzahlen konfrontiert. Dies wirft die Frage auf, wie es um die Zukunft der Gewerkschaften steht, ob sie ihre Funktion als kollektives Sprachrohr von Arbeitnehmer:innen beibehalten können oder langsam aber sicher in die Bedeutungslosigkeit rutschen werden. [9]

Quellen:

[1] https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202034/gewerkschaften

[2] https://www.dgb.de/++co++619286d6-3d78-11e8-849e-52540088cada

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaften_in_Deutschland

[4] https://www.dgb-bildungswerk.de/gute-arbeit/internationaler-gewerkschaftsbund-igb

[5] https://www.ituc-csi.org/IMG/pdf/list_of_affiliates_nov_2019.pdf

[6] https://www.ituc-csi.org/about-us?lang=de

[7] https://www.ituc-csi.org/?lang=en Pillars, issues

[8] https://www.nzz.ch/wirtschaft/us-wahlen-wie-relevant-sind-amerikanische-gewerkschaften-noch-ld.1536122

[9] https://internationalepolitik.de/de/gewerkschaftspolitik-zeiten-der-globalisierung

Das ist nicht verkehrt, passt aber nur bedingt (besser internationale Typologien von Gewerkschaften).

Grundsätzlich ist eine Gewerkschaft eine Vereinigung von Arbeitnehmer:innen, um bestimmte Interessen wirtschaftlicher, kultureller oder sozialer Natur zu vertreten.

Der Verbund als Gewerkschaft rührt daher, um eine größere Verhandlungsmacht zu erlangen und hat einen weitreichenden geschichtlichen und politischen Hintergrund, besonders in Deutschland. [1]

Es gibt einige Anforderungen, die Gewerkschaften erfüllen müssen, um als solche zu gelten. So dürfen beispielsweise keine Arbeitgeber:innen Mitglied, sprich Gewerkschafler:innen sein. Außerdem ist die Mitgliedschaft auf freiwilliger Basis und die Organisation demokratisch. Eine weitere wichtige Anforderung ist die Unabhängigkeit von Dritten, wie z.B. Staat, Kirche oder anderen Institutionen und Parteien.

Hinzu kommen tarifrechtliche Anforderungen. Diese beinhalten eine soziale Mächtigkeit, Tarifwilligkeit und Durchsetzungswille. [2]

Paradebeispiel in Deutschland ist der Deutsche Gewerkschaftsbund. Dies ist die größte Dachorganisation und ihm gehören bspw. Ver.di oder die IG Metall an. [3]