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Jedes Korpus deckt einen ganz konkreten Referenzbereich ab und kann dadurch zur Beantwortung bestimmter sprachwissenschaftlicher Untersuchungsfragen genutzt werden. Das sehr bekannte FRANTEXT-Korpus beispielsweise umfasst 4500 vorwiegend literarische Texte des Französischen vom 12. Bis zum 21. Jahrhundert. Es eignet sich zur Untersuchung der diachronischen Entwicklung der geschriebenen Sprache oder zur Charakterisierung sprachlicher Besonderheiten in bestimmten literarischen Strömungen. Genauso gibt es aber auch Korpora zur gesprochenen Sprache in Form transkribierter Interviews (ESLO, CLAPI), Korpora zur Sprache im Internet (TWITA, WaCky), zur Jugendsprache (COLA) usw. Bevor man ein sprachliches Phänomen untersucht, sollte man sich stets fragen, ob das ausgewählte Korpus die nötige Repräsentativität für die Forschungsfrage aufweist. Um die Repräsentativität zu erhöhen, kann man bestehende Korpora auf Teilbereiche einschränken oder selbst Daten für ein Arbeitskorpus erheben.

Korpora sind stets an texttypologischen Kriterien orientiert, das heißt, sie umfassen Exemplare einer oder mehrerer genau definierter Textsorten, z.B. Literatur (oder konkreter: Mittelalterliche Ritterepen, spanischsprachige Romane des 20. Jahrhunderts), Zeitungen, Gesetztestexte, Blogs, Twitter-Mitteilungen, transkribierte Sprachaufnahmen (Dialoge, Interviews, Telefonate, Radiosendungen…). Sie werden entweder mit dem Ziel zusammengestellt, einen breiten Überblick über ein Genre zu vermitteln, oder bereits mit der Absicht, eine bestimmte Forschungsfrage zu beantworten. Im Internet (oder auch auf CDRom/DVD) werden sie schließlich einer großen forschenden Allgemeinheit zur weiteren Ergebnisgewinnung zur Verfügung gestellt.

[Fortsetzung folgt…] 

Hiflreiche Literatur zum Thema Korpora und Korpuslinguistik ist unter unten stehendem Link zu finden

 Französische Korpora
 Spanische Korpora

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