Die Produktionssteuerung gilt vielen als der eigentliche Kern des Produktionsmanagements. Die zentrale Aufgabe der Produktionssteuerung ist die Umsetzung der Produktionsprozessplanung. In der Praxis sind beide Planungsphasen, die Produktionsplanung wie die der Produktionssteuerung, informationstechnisch in sogenannten Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen (PPS-Systemen) integriert. Ein zentraler Punkt der Produktionssteuerung ist die Auftragsfreigabe, mit deren Hilfe die Verstopfung der Kapazitäten verhindert werden soll. Des Weiteren gilt es im Rahmen der Produktionssteuerung, kontinuierlich die Verfügbarkeit der benötigten Betriebsmittel und Werkstoffe zu prüfen und gegebenenfalls durch entsprechende Bestellungen über die Beschaffungsfunktion zu veranlassen.

Bei einer Produktion in Netzwerken behalten Produktionsplanung und -steuerung bzw. die entsprechenden PPSSysteme (z.B. Kanban) ihre Bedeutung, sind allerdings unternehmungsübergreifend ausgerichtet. Wichtig wird zum Beispiel die Frage, wie ein Kundenauftrag im Netzwerk (Netzauftrag) abgearbeitet wird. Drei Teilaspekte sind dabei relevant: (1.) die Kundenauftragsannahme über eine Schnittstelle des Netzwerks zum Kunden, (2.) die Auftragsallokation in Form der Vergabe von Teilaufgaben an geeignete Unternehmungen im → Netzwerk und damit gegebenenfalls (insb. im Falle von Projektnetzwerken) die Konfiguration des auftragsbezogenen Produktionsnetzwerks, sowie (3.) die Auftragsüberwachung auf der Ebene der Grobplanung. Grundprinzip bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist, dass auf der Netzwerkebene (zentral) nur eine Rahmensteuerung erfolgt, während die Feinsteuerung (dezentral) den Netzwerkunternehmungen obliegt, die die jeweiligen Teilaufgaben übernehmen. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist das Maß an Priorität von Netzaufträgen gegenüber Aufträgen, die eine Unternehmung nicht aus dem Netzwerk erhält beziehungsweise für das Netzwerk ausführen muss. Eine andere wichtige Frage, die oft unter dem Begriff des Supply Chain Managements behandelt wird, umfasst die auf die Kundennachfrage gerichtete, unternehmungsübergreifende Abstimmung der Wertschöpfungsprozesse.

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