2. Akt; Aussenszene, Paar auf einer Bank sitzend, Auto
Hans Böhm
Der Wiener Chemiker Dr. Hans Böhm begann um 1925 damit, Theateraufführungen mittels seiner Ermanox-Kamera, in Kombination mit einer „Ultra-Rapidplatte“, zu dokumentieren, zuerst an den Reinhardt-Bühnen in Wien, später in Berlin. Die hier im Bestand erhaltenen Fotografien von Böhm entstanden während Aufführungen von Erwin Piscator und Victor Barnowsky. Die Ermanox-Fotografie bot erstmals die Möglichkeit, während der Aufführung, z.B. aus der Loge, sich bewegende Personen/Schauspieler während des Spiels ohne zusätzlichen Blitz zu fotografieren und konnte somit die gestellten, gut ausgeleuchteten Fotos der frühen Jahre ablösen. Im Bestand sind zahlreiche Fotografien von Hans Böhm erthalten, beispielsweise zu: „Mensch und Übermensch“ (1926), „Hoppla, wir leben!“ (1927) oder „Rasputin, die Romanows, der Krieg und das Volk, das gegen sie aufstand“ (1927). Die so entstandenen Szenenfotos zeigen deutlich die Lichtverhältnisse und Szenen-Arrangements auf der Bühne und dokumentieren so auf einzigartige Weise die jeweiligen Inszenierungen in ihrem künstlerischen Zusammenspiel aus Schauspiel, Licht, Bühnenbild und Fotografie. Sie können als richtungsweisend für die Entwicklung der Theaterfotografie gesehen werden.