Lehrveranstaltung
Titel der Lehrveranstaltung | Vorlesung "Arbeitsrecht" |
Fachbereich / Institut | Rechtswissenschaft |
Studiengang | Pflichtveranstaltung Rechtswissenschaft |
TN-Zahl | Mehrere hundert |
Phase | 4. Fachsemester |
Dauer | Die Veranstaltung wird jährlich angeboten |
Werkzeuge
Die Videosequenzen wurden in Blackboard bereitgestellt. Eine Ergänzung um Tests und Umfragen ist angedacht.
Umsetzung
Die Umsetzung des Projekts (Einsatz von Videoaufzeichnungen) erfolgte in enger Abstimmung mit Stefan Cordes und Wolfram Lippert von CeDiS. Wertvolle Anregungen lieferte außerdem die begleitende Teilnahme an dem CeDiS-Kurs E-Teaching zum E-Learning.
Die Videos wurden im sog. Greenscreen-Verfahren beim CeDiS gedreht. Dabei lassen sich die Hinter- und Vordergründe nach dem Studio-Dreh beliebig einfügen und ergänzen. Weitere Informationen zum Greenscreen-Studio des Centers für Digitale Systeme finden sich hier.
Abb.1: e-lecture Arbeitsrechtliche Gestaltungsmittel (Blackboard Einbindung)
Bei den Aufzeichnungen kamen zwei verschiedene Kameras zum Einsatz: In den Sequenzen mit der weiten Kameraeinstellung wurde der Greenscreen in der späteren Bearbeitung durch Folien mit Stichpunkten und Grafiken ersetzt. In der Nahaufnahme des Vortragenden sind diese Folien hingegen nur unscharf im Hintergrund zu erkennen.
Abb.2: e-lecture Greenscreen (Einbettung von Folien & Grafiken)
Der Wechsel zwischen Fern- und Nahkamera hat sich in doppelter Hinsicht bewährt: Zum einen wirkt er als belebendes Element. Zum anderen kann ein sinnvoller Einsatz der jeweiligen Einstellungen zur Abgrenzung unterschiedlicher Vortragsteile beitragen. Insgesamt wurden 23 e-lectures aufgezeichnet.
Weiterentwicklung der e-lectures
Die Veranstaltung wird jährlich angeboten. Das Grundkonzept der Vorlesung soll auch in den kommenden Jahren beibehalten und weiter ausgebaut werden. Weil das Arbeitsrecht erfahrungsgemäß einem raschen Wandel unterliegt, mag es erforderlich sein, einige der Lehrvideos zu verändern oder sogar neu zu produzieren. Der Schwerpunkt der künftigen Anstrengungen soll allerdings darauf liegen, die Verzahnung zwischen Lehrvideos und Präsenzlehre zu verbessern. So sollen insbesondere Tools zur Selbstevaluation des Lernerfolgs angeboten werden. Ein einfacheres Szenario hierfür können Multiple-Choice-Fragen oder Lückentexte sein. Anspruchsvollere Modelle könnten kollaborative Lehrformen wie etwa die wikigestützte Fallbearbeitung in Gruppen einschließen.
Evaluation und Erfahrungen
Am Ende des Semesters fand eine Evaluation der Lehrveranstaltung statt. Zum Einsatz kamen dabei Fragebögen, die in Zusammenarbeit mit dem Studienbüro des FB Rechtswissenschaft spezifisch an das E-Learning-Szenario angepasst wurden. Die studentischen Reaktionen auf das Konzept der Lehrveranstaltungen waren nahezu ausnahmslos positiv. Als Hauptvorteil der Lehrvideos wurde häufig genannt, dass die Filme auch wiederholt angesehen werden können und Unterbrechungen z.B. für Notizen möglich sind. Ebenfalls positiv bewertet wurde der Umstand, dass die Lehrvideos für mehr zeitliche und örtliche Flexibilität im Studienalltag sorgen. Die besondere Lehrform hat für ungewöhnlich starkes Interesse an der Vorlesung gesorgt und die Motivation der Studierenden spürbar erhöht.
Aus meiner Sicht als Lehrender hat sich das MOC-Konzept im Großen und Ganzen bewährt. Die Notwendigkeit, in kurzer Zeit eine Vielzahl von Lehrvideos zu drehen, habe ich auch für mich persönlich als bereichernde Herausforderung empfunden. Bei der Videoproduktion hatte ich mehr Gelegenheit, über meine Lehrmethoden zu reflektieren, als dies im universitären Alltag sonst möglich ist. Weil die reine Wissensvermittlung überwiegend in Form von Lehrvideos erfolgte, konnte ich die Präsenztermine noch interaktiver anlegen als bisher. Nicht völlig zufrieden bin ich rückblickend allerdings mit der für mich sehr zentralen Verzahnung von videobasierter Wissensvermittlung und Präsenzlehre. Etwa in der Mitte des Semesters hatte ich in einigen Präsenzveranstaltungen den Eindruck, dass nur ein Teil der Studierenden die vorbereitenden Lehrvideos angesehen hatte. Dies mag allerdings, wie ich einräumen muss, teilweise darauf zurückzuführen sein, dass der Video-Workload vor einzelnen Präsenzterminen etwas zu hoch angesetzt war.
Insgesamt beurteile ich die Etablierung des MOC zum Arbeitsrecht als vielversprechenden Einstieg in das E-Learning.
Unterstützungsangebote von CeDiS
- Beratung zum Einsatz digitaler Lösungen in der Lehre: Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) verfügt über langjährige Erfahrungen beim Einsatz digitaler Medien und Systeme im Bereich des Lehrens, Lernens und Forschens und berät umfassend zu deren Einsatz im gesamten akademischen Umfeld und insbesondere an der Freien Universität Berlin.
- Schulungen und Workshops: Für Lehrende an der Freien Universität Berlin (Professor/innen, Mitarbeiter/innen, Tutor/innen) sowie Lehrende anderer Hochschulen bietet CeDiS Schulungen und Workshops zum Thema Lehren und Lernen mit digitalen Medien an. Diese Kurse sollen die Teilnehmer/innen befähigen, selbst Online-Elemente in ihrer Lehre einzusetzen.
- Das Präsidium der Freien Universität unterstützt E-Learning-Initiativen: Mit dem E-Learning-Förderprogramm werden finanzielle Mittel für Lehrende zur Verfügung gestellt, die ihre Lehrveranstaltungen nachhaltig durch Technologie- und Medienunterstützung bereichern und qualitativ verbessern. Es können alle in der Lehre tätigen Wissenschaftler/innen bzw. Institutionen der Freien Universität ohne die Charité-Universitätsmedizin gefördert werden.