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Tinghui Duan (Friedrich-Schiller-Universität Jena): »Romantic Code — eine computerlinguistische Modellierung der deutschen literarischen Romantik« (Folien)

»Meine Erklärung des Worts Romantisch kann ich Dir nicht gut schicken, weil sie − 125 Bogen lang ist.« So schrieb Friedrich Schlegel 1797 in einem Brief an seinen Bruder. In der jüngsten Romantikforschung schreibt der Germanistikprofessor Stefan Matuschek (2021): »Romantik ist [...] kein Begriff, den man nach bestimmten Eigenschaften widerspruchsfrei definieren könnte. Es handelt sich vielmehr um einen Sammelnamen, der ganz Unterschiedliches benennt.« Wie kann man über die Romantik reden, wenn jeder ein anderes Romantikverständnis hat? Um das Phänomen Romantik und dessen Variation, Reichweite sowie Aktualität besser zu verstehen, wurde 2015 das von der DFG finanzierte Graduiertenkolleg »Modell Romantik« an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegründet. Als Doktorand des Kollegs versuche ich in meinem Promotionsprojekt, die deutsche literarische Romantik durch quantitative linguistische Merkmale und maschinelles Lernen zu modellieren, um einerseits Kenntnisse über die sprachlichen Eigenschaften der historischen Romantikepoche zu gewinnen und andererseits literarische Texte im Allgemein in Bezug auf ihre »Romantizität« objektiv auswerten zu können. Herausforderungen bestehen u.a. darin: (1) Kriterien für die Auswahl der romantischen Texte zu bestimmen; (2) geeignete linguistische Merkmale auszuwählen; (3) die vom statistischen Modell ausgegebenen Analyseergebnisse zu interpretieren. In diesem Vortrag werde ich den gesamten Workflow präsentieren und die Lösungsansätze für die genannten Herausforderungen erläutern.

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