Lehrveranstaltung
Veranstaltungstyp | Übung; als Supplement zu praktisch jedem altgermanistischen Seminar |
Fachbereich/Institut | Institut für Deutsche und Niederländische Philologie |
Lehrende/r | Johannes Traulsen (Entwicklung des Kurses) und weitere Kolleg/innen |
TN-Zahl | Unbegrenzt; in den ÄdLS-Kursen sind 55 Teilnehmer/innen üblich |
Phase | Während der Vorlesungszeit, nach der Vorlesungszeit als Nachschlagewerk |
Dauer | Hauptsächlich parallel zur Lehrveranstaltung, danach unbegrenzt |
Werkzeuge
1. Wikis
Ein Hauptelement des Kurses sind Wikis, welche die Studierenden in unterschiedlichen Kursphasen anlegen müssen. Die Arbeit folgt dabei immer demselben Schema: Die Studierenden müssen zur Verfügung gestellte Materialien zu einem Thema (etwa ein mittelhochdeutsches Wörterbuch, ein Nachschlagewerk, eine Webseite) sichten und ihre Erkenntnisse in einem kurzen (500 Wörter) und prägnanten Text mit einem Beispiel zusammenfassen. So entstehen Einführungstexte, mittels derer sich das ganze Seminar schnell informieren kann.
2. Blog
Das Blog wird vor allem als kommunikatives Instrument genutzt. Die Studierenden müssen zu einer Frage ohne weitere Vorbereitung mit einem kurzen Satz Stellung nehmen. So entsteht eine lange Reihe von Statements, die in der Zusammenschau einen guten Überblick über das Problemfeld geben. Zudem haben die Studierenden die Möglichkeit, sich gegenseitig zu kommentieren, was das dialogische Moment verstärkt.
3. (Selbst-) Tests
Dort, wo die Bearbeitung der Materialien nicht durch Wikis geprüft wird, stehen (Selbst-) Tests am Ende der einzelnen Module. Sie sind Voraussetzung für das Fortfahren im Kurs. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Studierenden alle Inhalte bearbeiten. Je nach Inhalt haben die Tests unterschiedliche Formen. Wo Wissen zu prüfen ist, sind die Tests automatisiert. In einem Fall ist eine umfangreichere Aufgabe zu bearbeiten und mit einem kurzen Text abzuschließen. Hier werden die Texte kontrolliert, allerdings nicht benotet.
4. Materialien und Links
Den Hauptbestandteil des Kurses machen Materialien und Links aus, die in ihrer Gesamtheit auch als eine digitale Einführung ins Fach gelten können. Der Kurs beinhaltet:
- Beschreibungen und Links zu allen wichtigen Wörterbüchern, Datenbanken, Nachschlagwerken und Webseiten
- Einführende Texte und Beispiele zu den wichtigsten Methoden und Hilfsmitteln
- Umfangreiche Angaben mit Beispielen zur Form bibliographischer Angaben
- Teilweise multimedial aufbereitetes Material zum Selbststudium
Umsetzung
Im Seminar wird E-Learning in verschiedenen Phasen unterschiedlich eingesetzt. Dabei wird darauf geachtet, dass die zu benutzenden Werkzeuge möglichst gleich bleiben, um den Erklärungsaufwand für das Technische klein zu halten. Grundsätzlich folgt die Integration von E-Learning und Präsenzlehre zwei unterschiedlichen Schemata:
1. Selbständige Erarbeitung von Inhalten
a) Den Studierenden werden online Materialien zu einem Thema zur Verfügung gestellt, die sie selbstständig sichten, bewerten und ggf. ergänzen können.
b) Die Studierenden entwickeln ggf. kollaborativ eine einführende Präsentation (z. B. Wiki oder Prezi) zu ihrem Thema.
c) Die Ergebnisse werden von den Lehrenden überprüft und ggf. zur Überarbeitung kommentiert zurückgegeben.
d) Die Ergebnisse werden für das Seminar veröffentlicht und stehen allen als Informationsquelle zur Verfügung.
e) Im Präsenzunterricht kann entweder auf den Ergebnissen aufgebaut werden oder es erfolgt eine Sicherung/Rekapitulation der Ergebnisse.
Abbildung 1: Überblick Lehrveranstaltung
Abbildung 2: Selbstständige Erarbeitung von Inhalten
2. Aufarbeitung/Anwendung von Inhalten der Präsenzlehre
a) In der Präsenzlehre wird ein Thema präsentiert, theoretisch entwickelt und/oder diskutiert.
b) Die Studierenden wenden die Ergebnisse der Seminarsitzung an, indem sie entweder das theoretisch Erörterte praktisch anwenden oder weiterentwickeln.
c) Die Ergebnisse werden von den Lehrenden gesichtet und ggf. bewertet bzw. mit einem Feedback versehen.
Abbildung 3: Aufarbeitung/Anwendung
Erfahrungen des Lehrenden
- Die Entwicklung eines E-Learning-Kurses verlangt nach einer genaueren Auseinandersetzung mit Inhalt und Didaktik eines Seminares als die gewöhnliche Präsenzlehre.
- Die Lehre mit einem E-Learning-Kurs verlangt nach einer intensiven Auseinandersetzung des Lehrenden mit der Technik und den jeweils akuten Problemen.
- In der Summe ist der Zeitaufwand, wenn das Angebot nicht bereits zur Verfügung steht, deutlich höher als bei einem konventionellen Seminar.
- Benutzer von E-Learning-Angeboten sind schnell frustriert, wenn technische Probleme oder inhaltliche Fehler auftreten.
- Die Erledigung von Aufgaben muss mit deutlich höherem Druck eingefordert werden.
- Das E-Learning ermöglicht es, gerade in großen Lerngruppen deutlich mehr Studierende zu erreichen und zu aktivieren.
- Mit gut durchdachten und funktionierenden E-Learning-Angeboten sind die Studierenden meistens sehr zufrieden.
Abbildung 4: Modul 1
Weiterführende Informationen
Unterstützungsangebote von CeDiS
Beratung zum Einsatz digitaler Lösungen in der Lehre: Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) verfügt über langjährige Erfahrungen beim Einsatz digitaler Medien und Systeme im Bereich des Lehrens, Lernens und Forschens und berät umfassend zu deren Einsatz im gesamten akademischen Umfeld und insbesondere an der Freien Universität Berlin.
Schulungen und Workshops: Für Lehrende an der Freien Universität Berlin (Professor/innen, Mitarbeiter/innen, Tutor/innen) sowie Lehrende anderer Hochschulen bietet CeDiS Schulungen und Workshops zum Thema Lehren und Lernen mit digitalen Medien an. Diese Kurse sollen die Teilnehmer/innen befähigen, selbst Online-Elemente in ihrer Lehre einzusetzen.
Das Präsidium der Freien Universität unterstützt E-Learning-Initiativen: Mit dem E-Learning-Förderprogramm werden finanzielle Mittel für Lehrende zur Verfügung gestellt, die ihre Lehrveranstaltungen nachhaltig durch Technologie- und Medienunterstützung bereichern und qualitativ verbessern. Es können alle in der Lehre tätigen Wissenschaftler/innen bzw. Institutionen der Freien Universität ohne die Charité-Universitätsmedizin gefördert werden.