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Auf einen Blick

Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachbereiche Veterinärmedizin und Wirtschaftswissenschaft entstand eine Blended-Learning-Veranstaltung, die Tiermedizin-Studierenden praxisrelevantes, betriebswirtschaftliches Grundwissen und Praxisgründungslehre vermittelt. Konzeptionell wurde diese Veranstaltung so gestaltet, dass sie optional auch als reines E-Learning-Format realisiert werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Kurzbeschreibung

Mit diesem Szenario wird das Problem in der veterinärmedizinischen Ausbildung aufgegriffen, dass das aktuelle Curriculum des Studiengangs Tiermedizin an deutschen Hochschulen keine kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Grundausbildung beinhaltet und die Selbstständigkeit von Tierärztinnen/ Tierärzten aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Kenntnisse oft durch wirtschaftliche Schwierigkeiten belastet wird. In dieser Veranstaltung wird daher  -  über die interdisziplinäre Verbindung von Veterinärmedizin und Wirtschaftswissenschaften -  Studierenden der Veterinärmedizin praxisnahes und betriebswirtschaftliches Grundwissen für die Gründung einer eigenen tierärztlichen Praxis vermittelt. Der Schwerpunkt des Konzepts liegt dabei auf dem Ansatz des problemorientierten Lernens (POL), bei dem insbesondere das selbstorganisierte Lernen und die sozial-kommunikativen Kompetenzen im Fokus stehen.

Lehrveranstaltung

Lehrende

Fachbereich Veterinärmedizin: Dr. med. vet. Carolin Deiner, MBA

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Prof. Dr. Martin Gersch

Geeigneter Veranstaltungstyp

Blended-Learning- oder E-Learning-Veranstaltung

Phase

Blended-Learning-Veranstaltung: Winter- und Sommersemester

E-Learning-Veranstaltung: auch vor oder nach der Vorlesungszeit

TN-Zahl

30 - 60

Dauer

2 Semester

Werkzeuge

  • Blackboard
  • Wiki

Umsetzung

  • Das Lehrangebot umfasst 14 Module zu 14 Themenbereichen mit jeweils einem Kurzfilm und auf das Thema zugeschnittenen Aufgabenstellungen sowie weiteren Lernmaterialien. Die Module 1 – 7 werden im Wintersemester und die Module 8 – 14 im Sommersemester bearbeitet. Für jedes Modul ist eine Bearbeitungszeit von zwei Wochen vorgesehen.
  • Da nur 1 SWS als Wahlpflichtveranstaltung realistisch in das traditionelle veterinärmedizinische Lehrangebot eingeplant werden kann, sollten innerhalb dieser zwei Wochen nicht mehr als 4 Stunden Bearbeitungszeit aufgewendet werden müssen. Die Lehr‐/Lernmaterialien müssen sich aufgrund dieser Rahmenbedingungen auf das Wesentliche beschränken.
  • Das Szenario ist in 4 Stufen gegliedert:
    • In Stufe 1 erfolgt die Vorstellung eines fiktiven, aber praxisbezogenen Fallbeispiels anhand eines 2-minütigen Kurzfilms mit der jungen Tierärztin „Veterike“ als Protagonistin. Veterike durchlebt den „klassischen“ Werdegang einer Tierärztin, die nach der Promotion ihre erste Assistentenstelle in einer Kleintierpraxis hat, dann jedoch mit Bezahlung und Arbeitszeiten unzufrieden ist und sich daher auf die Reise in die Selbstständigkeit begibt. Hier erlebt sie alltägliche Situationen, die üblicherweise mit einer Niederlassung in eigener Praxis verbunden sind, und diese auch in ihrer „natürlichen“ Reihenfolge. Die Folge der Problembereiche, denen sich Veterike stellen muss, soll eine idealisierte Folge realistischer Herausforderungen widerspiegeln, um zu erreichen, dass typische Probleme erkannt werden und Lehr‐/Lerninhalte lebensnah und nachhaltig vermittelt werden. Die Kursteilnehmer begleiten Veterike als – anfänglich noch kompetenzlose Berater bei der Niederlassung. Am Ende eines jeden einleitenden Kurzfilms wird diese Beraterfunktion mit der Frage „Was würdest Du Veterike empfehlen?“ eingefordert. Die themenspezifizierte Aufgabenstellung muss durch die Studierenden innerhalb ihrer Arbeitsgruppe selbst formuliert werden.
    • In Stufe 2 formulieren die Teilnehmer gerade diese Aufgabenstellung innerhalb ihrer Gruppe und entwickeln erste Ansätze zur Lösung des Falls bzw. stellen fest, welche Informationen oder Problemlösungsansätze für die konkrete Aufgabe benötigt werden. Der e‐Tutor überprüft, ob die eigentliche Aufgabenstellung erkannt wurde (greift gegebenenfalls korrigierend ein) und schaltet dann die praxisbezogenen, gut strukturierten, kurzgefassten und für Tiermedizin‐Studierende speziell aufgearbeiteten betriebswirtschaftlichen Lernmaterialien auf Blackboard frei.
    • In Stufe 3 arbeiten sich die Studierenden durch das bereitgestellte Material, unterstützen sich dabei gegenseitig (z. B. in Verständnisfragen) und übertragen die konzeptionell-theoretischen Grundlagen auf den aktuellen Fall, sodass am Ende eine Empfehlung durch die Gruppe im Wiki formuliert werden kann. Im Laufe des Kurses gewinnt jeder/e Teilnehmer/in damit einen guten Überblick über die in der tierärztlichen Praxis relevanten Kernthemen und generiert eine umfängliche betriebswirtschaftliche „Tool“-Box, mit deren Hilfe er/sie zukünftig die am häufigsten in Verbindung mit der tierärztlichen Selbstständigkeit auftretenden Probleme zunächst erkennen und anschließend zu lösen vermag.
    • In Stufe 4 (Präsenzveranstaltung für Blended Learning, online für E-Learning) stellen sich die Gruppen ihre Empfehlungen gegenseitig vor, diskutieren mit den übrigen Gruppen, üben Kritik, rechtfertigen ihre Meinung und erklären, wie sie an das Problem herangegangen sind. Die Diskussion und gegenseitige Vorstellung der Ergebnisse erfolgt bei der Blended-Learning-Veranstaltung in Präsenz, hierfür sind zwei Treffen pro Semester vorgesehen. Die Teilnehmer/innen des reinen E-Learning-Kurses präsentieren und diskutieren online.

Erfahrungen

  • Im ersten Durchlauf bearbeiteten alle Arbeitsgruppen die Module abwechselnd in reinem E-Learning oder als Blended-Learning, sodass am Ende alle Teilnehmer/innen in der Lage waren, beide Settings zu evaluieren.

Weiterführende Links/ Literatur

Unterstützungsangebote

 

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