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Kurzbeschreibung

Mit dieser Wahlpflichtveranstaltung wird das Problem in der veterinärmedizinischen Ausbildung aufgegriffen, dass das aktuelle Curriculum an deutschen Hochschulen keine kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Grundausbildung beinhaltet und die Selbstständigkeit von Tierärztinnen/ Tierärzten aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Kenntnisse oft durch wirtschaftliche Schwierigkeiten belastet wird. In dieser Veranstaltung wird daher - über die interdisziplinäre Verbindung von Veterinärmedizin und Wirtschaftswissenschaften - Studierenden der Veterinärmedizin praxisnahes und betriebswirtschaftliches Grundwissen für die Gründung einer eigenen tierärztlichen Praxis vermittelt. Der Schwerpunkt des Konzepts liegt dabei auf einem modifizierten Ansatz des problemorientierten Lernens (POL), bei dem insbesondere das selbstorganisierte Lernen und die sozial-kommunikativen Kompetenzen im Fokus stehen, und wird als Inverted Classroom umgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Lehrveranstaltung

Geeigneter Veranstaltungstyp

Blended-Learning (Inverted Classroom)

Lehrende

Fachbereich Veterinärmedizin: Dr. med. vet. Carolin Deiner, MBA Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Prof. Dr. Martin Gersch

TN-Zahl

30 - 60

Phase

Wahlpflichtveranstaltung für Teilnehmer ab dem 3. Studienjahr, Winter- und Sommersemester                  

Dauer

2 Semester

Werkzeuge

  • Blackboard
  • TitanPad
  • YouTube
  • Facebook

Umsetzung

  • Das Lehrangebot umfasst 14 Module zu 14 Themenbereichen mit jeweils einem Kurzfilm und auf das Thema zugeschnittenen Aufgabenstellungen sowie weiteren Lernmaterialien. Die Module 1-7 werden im Wintersemester und die Module 8-14 im Sommersemester bearbeitet. Für jedes Modul ist eine Bearbeitungszeit von zwei Wochen vorgesehen.
  • Da nur 1 SWS als Wahlpflichtveranstaltung realistisch in das traditionelle veterinärmedizinische Lehrangebot eingeplant werden kann, sollten innerhalb dieser zwei Wochen nicht mehr als 4 Stunden Bearbeitungszeit aufgewendet werden müssen. Die Lehr‐/ Lernmaterialien müssen sich aufgrund dieser Rahmenbedingungen auf das Wesentliche beschränken.
  • Die Bearbeitung der Module soll in Online-Gruppen erfolgen, um auch Studierenden aus höheren Fachsemestern in der Phase der Klinikrotation/ kurativen Praktika bzw. Studierenden an anderen deutschen veterinärmedizinischen Hochschulen die Teilnahme zu ermöglichen.
  • Das Szenario ist in 4 Stufen gegliedert:
    • In Stufe 1 erfolgt die Einführung in ein Themengebiet anhand eines 2-minütigen Kurzfilms mit der jungen Tierärztin „Veterike“ als Protagonistin (Beispiel). Veterike durchlebt den „klassischen“ Werdegang einer Tierärztin, die nach der Promotion ihre erste Assistentenstelle in einer Kleintierpraxis hat, dann jedoch mit Bezahlung und Arbeitszeiten unzufrieden ist und sich daher auf die Reise in die Selbstständigkeit begibt. Hier erlebt sie alltägliche Situationen, die üblicherweise mit einer Niederlassung in eigener Praxis verbunden sind, und diese auch in ihrer „natürlichen“ Reihenfolge. Die Folge der Problembereiche, denen sich Veterike stellen muss, soll eine idealisierte Folge realistischer Herausforderungen widerspiegeln, um zu erreichen, dass die Lerninhalte lebensnah und nachhaltig vermittelt werden.
    • In Stufe 2 arbeiten sich die Studierenden durch das bereitgestellte praxisbezogene und für Tiermedizin‐Studierende speziell aufgearbeitete betriebswirtschaftliche Lernmaterial und unterstützen sich dabei gegenseitig (z. B. in Verständnisfragen). Im Laufe des Kurses gewinnen die Teilnehmer damit einen guten Überblick über die bei Praxisgründung und -führung relevanten Kernthemen und generieren eine umfängliche betriebswirtschaftliche „Tool“-Box, mit deren Hilfe die am häufigsten in Verbindung mit der tierärztlichen Selbstständigkeit auftretenden Probleme gelöst werden können.
    • In Stufe 3 erfolgt die Verfestigung des Gelernten, indem die Teilnehmer innerhalb ihrer Online-Gruppe in Blackboard-Foren Übungsaufgaben bearbeiten, die die Übertragung des neu erworbenen Wissens bzw. die Anwendung der Tools erfordern. Der e‐Tutor greift gegebenenfalls motivierend und korrigierend ein.
    • In Stufe 4 erfolgt zum Abschluss des Semesters eine Präsenzveranstaltung bzw. eine Übertragung der Präsenzveranstaltung mittels Adobe Connect (für Studierende außerhalb der Freien Universität) mit Experten aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Tierarztpraxis, Steuer-, Rechts- und Bankwesen. Ausgewählte Ergebnisse der Online-Gruppenarbeit werden vorgestellt und dienen als Diskussionsgrundlage für Teilnehmer und Experten, um verbliebene Unklarheiten und Unsicherheiten im Umgang mit den Lerninhalten zu beseitigen.

Erfahrungen

Im Wintersemester 2013/14 waren 30 Studierende in den Kurs eingeschrieben, wovon 25 regelmäßig, aktiv und im geforderten Umfang teilnahmen.

Welche Schulnote würdest Du dem Kurs insgesamt geben? (Umfrage nach dem ersten Durchlauf des Wintersemesters)

24 Teilnehmer

 

1

2

3

4

5

6

Durchschnitt

Note 1

4

20

0

0

0

0

1,83

16,7% waren vorzeitig aus dem Kurs ausgestiegen. Das Feedback der Teilnehmer war unter anderem, dass der Arbeitsaufwand zu hoch wäre im Vergleich zu anderen Wahlpflichtveranstaltungen. Darauf wurde reagiert, indem der Sommersemester-Kurs mit zwei Scheinen angerechnet wurde und der Text im Vorlesungsverzeichnis auf den Mehraufwand bereits hinwies:

„Der Kurs ist ein internetbasierter Kurs mit relativ freier Zeiteinteilung und Bearbeitung von Themengebieten in Online-Kleingruppen. Es wird jedoch ein Präsenztermin an einem Samstag anfallen; die grundsätzliche Bereitschaft hierzu wird vorausgesetzt. Der zeitliche Aufwand für diesen Kurs geht über das übliche Maß von 1 SWS hinaus, für Teil 2 des Kurses im Sommersemester werden zum Ausgleich 2 SWS anerkannt.“ 

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass sich in den Blackboard-Foren nur selten eine rege Diskussion zwischen den Gruppenmitgliedern ergeben hatte. Darauf wurde reagiert, indem bereits ab dem Sommersemester 2014 Facebook als zusätzliches Gruppenarbeits-Tool angeboten wurde.

Zum Wintersemester 2014/15 schrieben sich 60 Studierende für die Wahlpflichtveranstaltung ein, wovon sich 56 für die Arbeit in Facebook-Gruppen entschieden. Für Blackboard-User wurde ein TitanPad eingerichtet, um die Gruppendiskussion zu erleichtern. Eine Anrechnung des Kurses auf die Studienleistung erfolgte bei 68% der Teilnehmenden.

Zitate aus der Studierenden-Evaluation des zweiten Durchlaufs, 1. Teil (Wintersemester 2014/15):

„Ich bin unglaublich froh, den Kurs gewählt zu haben. Ich fand es super, dass man ihn zuhause bearbeiten konnte anstatt in Form einer Präsenz-Lehrveranstaltung. So konnte jeder Interessierte das Pensum individuell einteilen und musste nicht jedes Mal zur Uni gurken. Die Tutorin hat sich im richtigen Maße an den Diskussionen beteiligt und gab motivierende Hinweise. Ich fand die Videos Klasse, weil sie einen witzigen Einstieg in das Thema gaben und die Motivation steigerten. Der Präsenztermin hat meine Erwartungen übertroffen, denn ich hatte nicht mit einer Expertengruppe gerechnet. Mit so einer sympathischen schon gar nicht. Ich hatte zum Schluss hin Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, trotzdem fand ich die Länge der Veranstaltung dem Stoffumfang angemessen. Ich würde wirklich sehr sehr gerne am zweiten Teil teilnehmen!“

„Texte verständlich geschrieben bzw auch für Laien nachzuvollziehen. Tolle Organisation des Präsenztermins/ Gäste waren kompetent, ehrlich und es wurden noch offene Fragen geklärt --> toll.“

„Es hat mich oft sehr viel Überwindung gekostet mich ALLEINE zu Hause hinzusetzen und mich mit den Skripten auseinanderzusetzen. Oft musste ich die meist 10-13 Seiten mehrmals lesen, bis ich es verstanden habe.“

„Die Skripte waren teilweise so umfangreich, dass man mehr als zwei Stunden pro Woche dafür aufbringen musste.“

„Mir hat es oft gefehlt, dass mir der Sachverhalt auch mal mit Worten erklärt wird. Vielleicht wäre auch eine etwas umfangreichere Videoeinführung sinnvoll gewesen, wo auch schon komplexere Sachverhalte erklärt werden. Aber alles im Allen eine super Idee, dass man auch nicht zeitgebunden (bestimmte Uhrzeit und Wochentag) ist und die zeitliche Bearbeitung der Aufgabe selbst einteilen kann.“

 „Sehr gut, dass es BWL als Angebot gibt. Tolles Seminar und "Experten". Danke für die Arbeit. Ggf. könnte man die Gruppenteilnehmer noch mehr verpflichten richtig mitzumachen.“

„Ich denke, die Arbeit in einem Internetkurs ist nicht gerade ideal für mich persönlich, da ich die anderen Teilnehmer gar nicht kannte und so irgendwie nicht in die Diskussion kam. Aber da ich im Moment im praktischen Jahr bin, war es auch nur so möglich, dass ich an dem Kurs teilnehmen konnte. Von daher ist das Konzept schon sehr gut. Der Präsenstermin hat mir gezeigt, dass ich doch einige Sachen nicht verstanden hatte und der Kurs hätte mir ohne diesen Termin deutlich weniger gebracht. Außerdem waren die eingeladenen Gäste wirklich erfrischend, da sie die Situationen in denen wir als Tiermediziner später stehen werden wirklich gut deutlich gemacht und erklärt haben. Diese Seiten der Arbeit werden sonst in keinem Fach der Uni beleuchtet!“

„Ich fand den Kurs einfach klasse und bedanke mich, dass ich daran teilnehmen durfte!!! Die Kursleitung und die Referenten des Präsenzseminares haben einen sehr guten Kurs zustande gebracht!!!“

 

Welche Schulnote würdest Du dem Kurs insgesamt geben? (Umfrage nach dem zweiten Durchlauf des Wintersemesters)

39 Teilnehmer

 

1

2

3

4

5

6

Durchschnitt

Note 1

4

24

8

3

0

0

2,26

Unterstützungsangebote

Beratung zum Einsatz digitaler Lösungen in der Lehre: Das Center für Digitale Systeme verfügt über langjährige Erfahrungen beim Einsatz digitaler Medien und Systeme im Bereich des Lehrens, Lernens und Forschens und berät umfassend zu deren Einsatz im gesamten akademischen Umfeld und insbesondere an der Freien Universität Berlin.

Schulungen und Workshops: Für Lehrende an der Freien Universität Berlin (Professor/ innen, Mitarbeiter/ innen, Tutor/ innen) sowie Lehrende anderer Hochschulen bietet CeDiS Schulungen und Workshops zum Thema Lehren und Lernen mit digitalen Medien an. Diese Kurse sollen die Teilnehmer/ innen befähigen, selbst Online-Elemente in ihrer Lehre einzusetzen.

  • Blackboard in 15 Minuten
  • Blackboard für Einsteiger
  • Blackboard für Fortgeschrittene

Weitere Informationen:

Das Präsidium der Freien Universität unterstützt E-Learning-Initiativen: Mit dem E-Learning-Förderprogramm  werden finanzielle Mittel für Lehrende zur Verfügung gestellt, die ihre Lehrveranstaltungen nachhaltig durch Technologie- und Medienunterstützung bereichern und qualitativ verbessern. Es können alle in der Lehre tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bzw. Institutionen der Freien Universität ohne die Charité-Universitätsmedizin gefördert werden.

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