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Ausgangslage:

Das Seminar ist eine Pflichtveranstaltung, die von den Bachelor-Studierenden im zweiten oder dritten Fachsemester und oft ohne jegliche Vorkenntnisse zur niederländischsprachigen Literatur absolviert wird.

Für die Studierenden bietet das Seminar nach SPO nicht nur den ersten und einzigen systematischen Überblick über  Perioden, Strömungen  und Gruppierungen der niederländischen Literaturgeschichte, sondern ist im Regelfall auch ihr Erstkontakt mit literarischen Texten aus dem niederländischen Sprachraum.

Eine besondere Herausforderung - gerade im Hinblick auf ältere Texte - stellen die in dieser Studienphase noch nicht vollständig ausgeprägten Fremdprachenkenntnisse dar.

Ziele des Blended-Learning Konzepts:

  • obwohl die SPO die Lehrveranstaltung als "Seminar" beschreibt, hat sie aufgrund der schieren Stoffmenge (die gesamte Literaturgeschichte des niederländischen Sprachraums vom Mittelalter bis heute) oft zu sehr den Charakter einer Vorlesung. Blended Learning soll dabei helfen, den dialogischen Seminarcharakter stärker herauszuarbeiten.
  • Studierende sollen in der vorbereitenden Lektüre der literarischen Texte (zur jeweiligen Periode oder Strömung) stärker und zielgerichteter gesteuert werden, um die knappe Zeit in der Präsenz effektiver nutzen zu können
  • Teilweise ist es wünschenswert, die erarbeiteten Inhalte für die Studierenden längerfristig zu konservieren (als Nachschlagewerk, als Unterstützung bei Hausarbeiten)

 

Inhaltsverzeichnis

Lehrveranstaltung

Titel der LehrveranstaltungLiteraturgeschichte
VeranstaltungstypSeminar
Fachbereich/InstitutFB Phil/Geist, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
StudiengangNiederländische Philologie (Bachelor)
Lehrende/rJohanna Bundschuh
TN-Zahlca. 8 - 15
Phasewährend der Vorlesungszeit
Dauer ein ganzes Semester, laufend
SWS/LP2 SWS, 5 LP

Werkzeuge

Blackboard-Lernumgebung:

  • Wikis
  • Tests
  • Glossar
  • Ankündigungen
  • Forum

Konzept

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Umsetzung

Der Blackboard-Kurs wurde eingerichtet und relativ stark vorstrukturiert. Dabei spielten folgende Punkte eine Rolle:

  • Bei der Menügestaltung wurden einzelne Elemente umbenannt (Foren = Forum für organisatorische Fragen, L   = Aktive Teilnahme und Hausarbeit), um den Teilnehmern eine schnelle und zielgerichtete Navigation zu ermöglichen.
  • Ankündigung: Die Ankündigungen werden im Verlauf des Semesters regelmäßig genützt, um auf vorbereitende Aufträge usw. hinzuweisen. Eine erste Willkommens-Ankündigung wurde erstellt, worin die Studierenden darauf hingewiesen werden, dass der Kurs Blended-Learning Inhalte (Wikis, Tests) umfasst. Ein Link zum Diskussionsforum wurde ebenfalls aufgenommen und auf die Kontaktdaten der Dozentin hingewiesen. 
  • Screencast aktive Teilnahme: Ein Screencast zu den Bedingungen der aktiven Teilnahme wurde erarbeitet und den Studierenden zur Verfügung gestellt. So soll erreicht werden, dass in der ersten Sitzung so wenig Zeit wie möglich für organisatorische Erklärungen verwendet werden muss.
  • Das Konzept von Wikis wird als kollaborative Arbeitsform durch einen verlinkten Einführungsfilm von Fremdanbieter vorgestellt, da die Studierenden damit öfter arbeiten sollen.
  • Diskussionsforum: Ein Diskussionsstrang zu organisatorischen Fragen wurde eröffnet. Studierende sollen sich hier untereinander, aber v.a. auch mit der Dozentin austauschen können über offene Fragen zur aktiven Teilnahme, Themenfindung für die Hausarbeit, was tun im Krankheitsfall usw.
  • Über "Kursmaterial" wurden Links zur bereits digitalisierten und öffentlich zugänglichen Primärliteratur eingestellt, die für die einzelnen Sitzungen vorbereitet werden soll.
  • Es wurden 6 Wikis gemäß Semesterplan eingerichtet und schon etwa anhand vorgegebener Fragen relativ ausführlich vorstrukturiert.  In den Beschreibungen zu allen Wikis wird noch einmal konkret auf die Beteiligungspflicht (und im Einzelfall spezifischer auf die Art der Beteiligung) im  Hinblick auf die aktive Teilnahme hingewiesen.
  • Es wurden zwei Blackboard-Tests eingerichtet, wobei der zweite Test über die adaptive Freigabe freigeschaltet wird, nachdem der erste Test erfolgreich absolviert wurde. Beide Tests sind eine zusammenhängende Einheit und dienen der Vorbereitung der Seminarsitzungen in Woche 4 und 5. 

In der ursprünglichen Konzeption war nur ein Test geplant, die Abweichung von diesem Plan ergab sich aus der Tatsache, dass sinnvolle Fragenstellungen über den Stoff  nur mit relativ vielen "offenen" Fragen (Kurzantwort, Essay) möglich sind. Ich wollte aber erreichen, das Studierende auch unmittelbar nach dem Abschicken ihrer Antworten ein Feedback erhalten, weil ich mir davon eine motivierende Wirkung erhoffe.  So habe ich die "geschlossenen" Fragen (Fragetypen Mehrfachantwort, Entweder/Oder, ungeordneter Text) alle in den ersten Test integriert. Erst wenn bei diesem ein gutes Ergebnis erreicht wurde (75% der Antworten richtig), wird der zweite Testteil mit den offenen Fragen freigeschaltet. Die dort gegebenen Antworten bedürfen der Dozentenkorrektur und sollen innerhalb von 48 Stunden beurteilt werden.

Erfahrungen der Lehrenden und Evaluation

Grundsätzlich:

Die Einrichtung eines ansprechend gestalteten Blackboard-Kurses ist sehr aufwendig und nur bei Wiederverwendung zu empfehlen - dann aber sehr!

Probleme und entwickelte Lösungsstrategien

  • Die Studierenden meines "Erstversuchs" neigten dazu, die Blackboard-Aufgaben alle relativ gleichzeitig am Abend des Tages des Deadline zu erledigen. Das kann bei Wikis zu technischen Problemen führen, wenn die gleiche Seite bearbeitet wird. Eine wirklich befriedigende Lösung (das reine "Herüberkopieren" von vorgefertigten Inhalten aus Word wäre ja der Wiki-Idee weniger zuträglich) habe ich nicht gefunden.
  • Mit der durch das Blended-Learning Konzept doch sehr festen Struktur werden spontane Änderungen im Kursprogramm aufwendig: einprogrammierte Freischaltungen usw. müssen angepasst werden. Klarer Vorteil aber für die Studierenden: Für sie bleibt auch bei Abwesenheit die Struktur immer klar und abrufbar. 
  • Ich empfand die vorstrukturierten Wikis am Anfang des Semesters sehr hilfreich, gerade auch um den Studierenden relevante Fragestellungen aufzuzeigen. Sie führen allerdings auch zu einer deutlichen Verschulung, indem nur durch den Lehrenden vorgegebene Inhalte erarbeitet werden. Um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass das Ausfüllen von Wikis State-of-the Art Literaturwissenschaft ist und den Studierenden die Möglichkeit zu geben, selbst Schwerpunkte zu setzen und Forschungsansätze zu entwickeln, habe ich zu Ende des Semesters darum gebeten, die Wikis nur als Dokumentation von eigenen Forschungsfragen zu nutzen. Das wurde gut aufgenommen, haperte in der Umsetzung allerdings teilweise - nicht nur, weil die Argumente nicht allzu konkret ausgearbeitet wurden, sondern vor allem auch, weil leider nicht genügend Präsenzzeit zur Verfügung stand, um die teilweise sehr originellen Ideen der Studierenden weiter zu verfolgen. Schade!

Evaluation:

Das Seminar wurde sehr positiv evalutiert, die Abfrage der Sinnhaftigkeit der E-learning Elemente aber im Schnitt etwas schlechter bewertet als andere, klassische Elemente des Kurses wie Dozentenvortrag oder Verständlichkeit. Begründungen wurden auf den freien Feldern der Evaluationsbögen leider kaum geliefert.

In einem Fall wurde rückgemeldet, dass die Wikis zu einer zu starken Verschulung geführt haben.

Die Blackboard-Tests wurden als Möglichkeit der Lektüreüberprüfung gelobt.

Die Studierenden fühlten sich angemessen gefordert, empfanden den Zeitaufwand aber tendentiell als hoch.

Dozenteneindrücke:

  • Der Zeitaufwand auf Studierendenseite steigt durch die Bearbeitung der online-Aufgaben tatsächlich an - es ist eben nicht genug, die Texte nur schnell zu lesen, sondern es müssen auch Fragen darüber beantwortet werden. Der Zeitaufwand überschritt die in der SPO vorgeschriebenen 4 Zeitstunden an Vor- und Nachbereitung allerdings nur in wenigen Wochen, im Schnitt über das ganze Semester aber keinesfalls.
  • Ich haben das gleiche Seminar in früheren Semester auch ohne Blended Learning-Elemente angeboten und konnte in der Qualität und Quantität der Vorbereitung der Studierenden eine deutliche Verbesserung feststellen. Ich bin geneigt, das auf die konkreten Übungsaufgaben und die (sehr schulische) Überprüfung der Teilnahme an den Wikis usw. zurückzuführen.
  • Die Möglichkeit, durch die (erzwungene) Teilnahme aller Teilnehmer aus dem Seminar in Form der Wiki-Beiträge wirklich einen Gesamtüberblick über das Textverständnis und die Bearbeitung der Aufgaben usw. zu bekommen, ist sehr praktisch. Es gibt doch immer viele stillere Teilnehmer, die sich wenig an Präsenzdiskussionen beteiligen und so die Einschätzung des Erfolges der Wissensvermittlung schwierig gestalten.
  • Die nicht ganz so enthusiastische Evaluation der E-Learning Elemente führe ich mangels konkreter Angaben auf drei Punkte zurück:
    1. die Arbeitsbelastung
    2. die Verschulung
    3. die mangelnde Zeit in der Präsenzveranstaltung, um die Relevanz aller in den Wikis und Tests erarbeiteten Inhalte zusätzlich demonstrieren zu können.

Punkt 1 scheint mir unproblematisch, da von der SPO gedeckt. Punkt 3 ist auch in der klassichen Lehrform in diesem konkreten Seminar ein Problem - die Inhalte sind auch bei starkter Reduktion kaum in ein Semester zu pressen. Das Problem scheint mir leider kaum lösbar.  Punkt 2 ist mir sehr wichtig und wird bei Wiedereinsatz des Blackboard-Szenarios zu einer Einarbeitung mehr selbständiger Forschungsformen führen.

Unterstützungsangebote von CeDiS

  • Beratung zum Einsatz digitaler Lösungen in der Lehre: Das Center für Digitalei Systeme (CeDiS) verfügt über langjährige Erfahrungen beim Einsatz digitaler Medien und Systeme im Bereich des Lehrens, Lernens und Forschens und berät umfassend zu deren Einsatz im gesamten akademischen Umfeld und insbesondere an der Freien Universität Berlin.
  • Schulungen und Workshops: Für Lehrende an der Freien Universität Berlin (Professor/innen, Mitarbeiter/innen, Tutor/innen) sowie Lehrende anderer Hochschulen bietet CeDiS Schulungen und Workshops zum Thema Lehren und Lernen mit digitalen Medien an. Diese Kurse sollen die Teilnehmer/innen befähigen, selbst Online-Elemente in ihrer Lehre einzusetzen.
  • Das Präsidium der Freien Universität unterstützt E-Learning-Initiativen: Mit dem E-Learning-Förderprogramm werden finanzielle Mittel für Lehrende zur Verfügung gestellt, die ihre Lehrveranstaltungen nachhaltig durch Technologie- und Medienunterstützung bereichern und qualitativ verbessern. Es können alle in der Lehre tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bzw. Institutionen der Freien Universität ohne die Charité-Universitätsmedizin gefördert werden.
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