Folgend finden Sie einige Beispiele für Prüfungsaufgaben, welche auf Basis der CELG-Lernzieltaxonomie erstellt wurden. Diese wurden anhand der Prozessdimensionen sortiert.

Klicken Sie auf den jeweiligen Reiter, um Beispiele für die Kategorien "Reproduzieren", "Verstehen/Anwenden", "Evaluieren/Reflektieren" und "Kreieren" angezeigt zu bekommen.

    Aufgabenstamm:

    Wählen Sie die Definition von Kompetenz nach Weinert aus

    Antwortmöglichkeiten

    • die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können
    • Unter Kompetenz oder Fachkenntnis (auch Sachkompetenz) versteht man die Fähigkeit, berufstypische Aufgaben und Sachverhalte den theoretischen Anforderungen gemäß selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen.
    • Kompetenz umfasst alle Fähigkeiten, die ein Mensch in seinem Leben erwirbt und zur Verfügung hat. Dies schließt alle Wissensbestände und Denkmethoden, ein individuelles Vermögen an Kompetenz, Befähigung und Potenzial ein.

    Reproduzieren +  Konzeptwissen

    Dieses Beispiel verdeutlicht den Fokus der Prozessdimension "Reproduzieren" auf das reine Wiedererkennen bzw. Reproduzieren von Inhalten. Hierbei ist keine Anwendung der Definition nötig.

    Aufgabenstamm:

    Nennen Sie die Prozessdimensionen der Lernzieltaxonomie nach Anderson & Krathwohl

    Antwortmöglichkeiten

    Freitext

    Reproduzieren +  Faktenwissen

    In diesem Beispiel muss Wissen aus dem Langzeitgedächtnis reaktiviert, aber nicht angewendet werden.

    Aufgabenstamm:

    Fallbeispiel:

    Ein Kind hat für eine Schulaufführung ein klassisches Musikstück eingeübt. Die Aufführung misslingt und die Mitschüler*innen im Publikum lachen. Das Kind reagiert mit starken Bauchschmerzen. In den Wochen danach bekommt es jedes Mal wieder Bauschmerzen, wenn es das Musikstück hört. Diese Reaktion lässt im Laufe der Zeit nach. Bei der nächsten Veranstaltung versucht es das Kind mit einem anderen klassischen Stück. Es scheitert erneut. Nun mag das Kind überhaupt keine klassische Musik mehr.

    Wenden Sie die Begriffe der klassischen Konditionierung an, um das Verhalten des Kindes zu erklären. 

    Antwortmöglichkeiten

    Freitext

    Verstehen/Anwenden + Konzeptwissen

    In diesem Beispiel wird die Anwendung einer Theorie auf eine Praxis-Situation gefordert. Dabei müssen die Studierenden den Inhalt der klassischen Konditionierung nicht nur auswendig gelernt, sondern auch verstanden haben. Nur so kann im Beispiel das Verhalten des Kinds dem richtigen Begriff zugeordnet und dadurch erklärt werden.

    Aufgabenstamm:

    Wenden Sie die Definition des Begriffs Lernen auf folgende Beispiele an. Welche zwei Verhaltensweisen sind eindeutig Folge von Lernen?

    Antwortmöglichkeiten

    • Ein Schüler fängt stark an zu schwitzen, weil gleich eine Prüfung beginnt.
    • Ein Schüler trägt einen warmen Pullover, weil im Wetterbericht niedrige Temperaturen angekündigt wurden.
    • Die Schüler blinzeln, als plötzlich das Licht angeht.
    • Eine Schülerin gähnt, weil sie letzte Nacht wenig geschlafen hat.
    • Ein Schüler stößt sich den Kopf, weil er inzwischen 1,90 Meter groß ist.

    Verstehen/Anwenden + Konzeptwissen

    Auch in dieser Aufgabe muss eine Theorie in Praxisbeispielen erkannt werden. Dies setzt voraus, dass die Theorie im Langzeitgedächtnis verankert ist und soweit verstanden wurde, dass diese auch in den Transfer-Beispielen wiedererkannt wird.

    Aufgabenstamm:

    Lesen Sie die folgende Quellenanalyse. Strukturieren Sie das Beispiel anhand des prototypischen Vorgehens bei einer Quellenanalyse. Nutzen Sie für die Angabe die Zeilennummern. Sollte ein Schritt in der Quellenanalyse fehlen, kennzeichnen Sie diesen und ordnen Sie ihn in an die richtige Stelle ein.

    Antwortmöglichkeiten

    Freitext

    Evaluieren/Reflektieren + Prozeduales Wissen

    In diesem Beispiel wird von den Studierenden gefordert, ein bestehendes Beispiel in seine Einzelteile zu zerlegen und diese sinnvoll der theoretischen Struktur zuzuordnen sowie zu erkennen, welche Strukturmerkmale nicht vorhanden sind und diese korrekt einzuordnen. Dabei wird der Prozess der Quellenanalyse als Wissensgrundlage verlangt.

    Aufgabenstamm:

    Ordnen Sie die folgenden Unterrichtsphasen aufsteigend anhand der prototypischen Stundenstruktur im Englischunterricht.

    Schüler:innen...

    A

    Lesen Dialog zwischen zwei Jugendlichen über Vor- und Nachteile von Stadt- und Landleben

    Legen Tabelle mit Vor- und Nachteilen an

    Teilen Informationen im Plenum

    B

    Bilden von Vierergruppen

    Finden zusammen weitere Argumente für/gegen Leben auf Land/in Stadt

    Schreiben Dialog , in welchem diese Frage diskutiert wird

    Proben den Dialog à zwei Personen präsentieren

    C

    Betrachten Bilder

    Diskutieren mit Partner:in

    Bringen Ideen im Plenum ein

    Nehmen sich gegenseitig dran

    D

    Präsentieren die Ergebnisse

    Schreiben fehlende Argumente in ihr Heft

    Antwortmöglichkeit: Auswahlmenü mit den jeweiligen Buchstaben (nur die richtige Reihenfolge bringt Punkte)

    Evaluieren/Reflektieren + Prozeduales Wissen

    In diesem Beispiel soll das Wissen über das Entwerfen einer Unterrichtsstunde im Fach Englisch geprüft werden. Dabei müssen die Studierenden neben dem Wissen über die prototypische Struktur auch die Bestandteile korrekt den jeweiligen Phasen zuordnen können und diese demnach eigenständig auf Basis der gegebenen Kriterien strukturieren.

    Aufgabenstamm:

    Sie unterrichten Geschichte in einer Klasse mit drei Schüler:innen, welche Deutsch als Zweitsprache erwerben. Entwerfen Sie einen sprachsensiblen Stundenverlaufsplan, welcher neben einem geschichtsdidaktischen Prinzip auch geschichtsspezifische Fachsprache schult.

    Antwortmöglichkeiten

    Freitext

    Kreieren + Prozeduales Wissen + Konzeptwissen

    In diesem Beispiel wird von den Studierenden eine eigene Produktion auf Basis bestimmter Rahmenvorgaben gefordert. Dabei müssen die Studierenden neben dem Wissen um den Aufbau und die Strukturierung einer Unterrichtsstunde im Fach Geschichte auch Konzepte des DaZ-Erwerbs und deren spezifische Förderung im Geschichtsunterricht abrufen und auf durch ein eigenes Beispiel darlegen können.

    Aufgabenstamm:

    Lesen Sie die vorliegende Quelle und verfassen Sie eine Quellenanalyse. Beschreiben Sie zuerst die äußeren Merkmale, fassen Sie den Inhalt strukturiert zusammen, ordnen Sie die Quelle in den historischen Kontext ein und fällen Sie ein Sach- und Werturteil.

    Antwortmöglichkeiten

    Freitext

    Kreieren + Prozeduales Wissen + Faktenwissen

    Auch in diesem Beispiel wird von den Studierenden eine eigene Produktion auf Basis bestimmter Rahmenvorgaben und Prozessstrukturen gefordert. Dabei müssen die Studierenden die Quelle eigenständig durchdringen, den Prozess der Quellenenanalyse verstanden haben und anwenden können sowie durch kreativ tätig werden, um die Quelle zu bewerten.

    Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Seiten:

    Lernziele

    Lernziele als (möglicher) Gradmesser des Lernerfolgs

    Weitere Informationen

    Lernzieltaxonomien

    Was sind Lernzieltaxonomien und wie sind diese aufgebaut?

    Weitere Informationen

    Constructive Alignment

    Wie funktioniert Constructive Alignment?

    Weitere Informationen


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    Bei Fragen und Beratungswünschen kontaktieren Sie uns gerne:

    e-examinations@fu-berlin.de

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